Die Entlastungsstraße
1. Bezüglich der Entlastungsstraße gibt es massive Beschwerden
der
Bewohner der Lothringerstraße und Umgebung wegen
Lärmbelästigungen.
2. Experten meinen der
Kreisverkehr am Beginn der Entlastungs-
straße sei für ein zusätzliches Verkehrsaufkommen durch
den
Tunnel nicht geeignet. Es würde bei Stoßzeiten zu
erheblichen
Staubildungen kommen.
3. Die derzeit vorgesehenen
technischen Maßnahmen sind für
Starkregen nicht ausreichend und es ist im
vergangenen Jahr
bereits zu kritischen personengefährdeten
Situationen durch
Überschwemmungen
gekommen. (Siehe die angebrachten
Warnschilder) Nicht nur diese Staulage belastet u.a. unser
Trinkwassersystem.
4. Der Tunnel kann keineswegs
in der seinerzeit geplanten Form
errichtet werden. Sowohl Technische als auch
Naturschutz-
auflagen erzwingen eine Neuplanung bzw.
Neubewertung.
5. Es ist daher überhaupt
fraglich, ob der Tunnel an der seinerzeit
geplanten Stelle errichtet werden kann. Somit geht das
Projekt
wieder komplett zurück an den Start. Wo es
vermutlich auch
bleiben wird.
6. Von zuständigen Stellen des
Landes NÖ haben wir erfahren,
dass es dort gar kein aktuelles Tunnelprojekt mehr
gibt!!
7. Für das Projekt notwendige
finanzielle Mittel scheinen daher
auch in keiner Langzeitplanung mehr auf!!
8. Um das Ganze nun total zu
verwirren, wird auch nun noch der
ewige Gedanke einer neuen
Donaubrücke ins Spiel gebracht.
(Standort soll diesmal das Industrieviertel sein).
Sehr geehrte Damen und Herren,
es steht also nun fest, dass die `Entlastungsstraße´ in
Minimalform - scheinbar alles ist, was in Wirklichkeit geplant war!! Offensichtlich sind die Politiker am Ende ihrer
Umfahrungs- Planung und Projektierung angelangt.
Der
Durchzugsverkehr wird von unseren
Stadt-Straßen so nicht wegzubringen sein.
Die Erklärung:
„Warten wir auf
den Tunnel“
hat keine glaubwürdige Aussagekraft mehr.
„Augen zu und durch“
wird von den Bürgern nicht akzeptiert. So scheint es nun, dass
wir schon alle Möglichkeiten ausgeschöpft, oder verspielt haben.
Dass kein Tunnel errichtet wird, ist nicht nur Tatsache, sondern
eröffnet eine weitere, grausame Erkenntnis:
Wird Klosterneuburg umfahren?
1) Es gibt keine- und es wird nie eine Umfahrung in Klbg
geben.
2) Durchzugs- und Schwerverkehr nützen die ehem. B14 - auf der
privaten Stadt-Straße, um nach Tulln zu gelangen.
3) Die neue B14 über Kreindlhof, Hölzlgasse und Ölberg, müssen
von Stadt und Land erhalten werden.
4) Das Stadtzentrum hat heute eine noch intensivere Verkehrs-
belastung.
5) Eine Gemeindestraße kann und darf keine BSt.- Funktion
übernehmen.
6) Das Umfahrungsende zur Albrechtstraße hätte das Land nie
bezahlen dürfen.
7) Diese Umfahrung hätte nicht das Land, sondern die Stadt
bezahlen müssen.
8) Die Unterführung der Rollfährenstraße hätte so nie errichtet
werden dürfen.
9) So hätten wir die Stadt- und Stiftszufahrt aus Wien kommend-
erhalten können.
i.V. Friedrich Ditye
und Ergänzungen von - Herwig Irmler
Folgende Antworten haben wir erhalten, die wir auszugsweise an Sie weitergeben.
Die kompletten Antworten können Sie auf unserer Homepage „Ziegelofensiedlung.at“
nachlesen:
Verkehrspolitische
Fragen - und Antworten!
ÖVP (Stellungnahme von Herrn
Bürgermeister Schmuckenschlager)
Nach den Gesprächen mit dem Land NÖ kann ich
Folgendes zur verkehrspolitischen
Einstellung der ÖVP Klosterneuburg sagen. Wir werden weiterhin für den Martinstunnel
als
Verbindung zwischen dem Kierling/
Gugging Tal und dem Donautal eintreten.
Dieser Bau ist ein noch fehlendes Stück der
Umfahrung der Stadt. Vonseiten des Landes
wurde der Tunnel nicht negativ bewertet,
allerdings gab es keine Zeitangaben bzgl. der
Realisierung. Weiters fordert die Volkspartei eine
Großraumanalyse des Verkehrs in Bezug
auf die Auswirkungen einer weiteren
Donaubrücke in NÖ.
Ohne eine
aussagekräftige Erhebung sollte nicht
über einen Brückenstandort
Klosterneuburg
diskutiert bzw. entschieden
werden, und ein Brückenstandort im östlichen
Tullnerfeld
nicht explizit ausgeschlossen
werden. Die Vertreter des Landes gaben an, über
die
Durchführung einer derartigen Analyse zu
entscheiden.
SPÖ (Stellungnahmen von Herrn Verkehrsstadtrat
Hava)
Die SPÖ Klosterneuburg hat seit zig Wahlperioden für eine
Verkehrslösung in Form einer Entlastungsstraße und den Bau eines
Tunnels votiert. Seit der
Fertigstellung der Entlastungsstraße wird diese sehr gut von den
Verkehrsteilnehmern angenommen.
Eine massive Entlastung des Stadtzentrums konnte somit erreicht
werden. Die Staus in
der Hölzlgasse gehören der Vergangenheit an. Wir stehen nach wie
vor für den Bau des Martinstunnels, weil wir der Meinung sind,
dadurch noch mehr Verkehr aus dem Stadtkern ableiten zu können.
Leider gibt es aber auch Gegner aus Ma. Gugging und dem
Kierlingtal, welche die Befürchtung haben, durch den
Tunnelbau zusätzlichen Verkehr aus dem Tullnerfeld anzuziehen.
Ich möchte hiermit auch Stellung nehmen, warum ich gegen die
Errichtung
der Wohnstraße in einem Teilabschnitt der
Ziegelofengasse war:
Unser Altbürgermeister Dr. Schuh hatte in einer Horuckaktion die
"Verkehrsmaßnahmen"
in der oberen Stadt
angeordnet, obwohl der Baustellenbereich Wiener Straße (alte
B14)
und der Umbau des Stadtplatzes noch nicht abgeschlossen waren.
Aufgrund der Baustellen hatte sich natürlich ein
zusätzlicher Schleichwegverkehr
(auch durch die Ziegelofengasse) entwickelt. Meine Warnungen,
nicht voreilige
Maßnahmen zu ergreifen, hat er ignoriert. Der Unmut in der
Bevölkerung hat mir recht gegeben und die Verkehrsbeschränkungen
in der Oberen Stadt wurden nach einer Umfrage wieder aufgehoben.
Ich hatte auch davor gewarnt, sollte die Wohnstraße in der Ziegelofengasse kommen, dass sich der
Verkehr sofort in die Beindlgasse verlagern
wird.
Auch diese Befürchtung ist eingetreten, was massive Proteste der
Anrainer bestätigt haben. Ich hatte immer vorgeschlagen, nach
Eröffnung der
Entlastungsstraße Verkehrszählungen in den betroffenen Gebieten
durchzuführen, und auf Basis dieser Ergebnisse sinnvolle
Maßnahmen
zu ergreifen.
In diesem Sinne wurde jetzt der Klosterneuburger Verkehrsplaner,
Herr DI Kiener, beauftragt, eine Expertise zu erstellen und
allfällige Vorschläge auszuarbeiten, um das Problem rund um die
Ziegelofengasse zu beseitigen. Zu den
Vorerhebungen werden auch die Vertreter
der betroffenen Bewohner eingeladen.
FPÖ (Stellungnahme von Herrn Dr. Pitschko)
Zunächst darf ich Ihnen bestätigen, dass es der Absicht der FPÖ
als Befürworter der
Entlastungsstraße zuwiderläuft, dass der Verkehr von Wien nach Kierling ebenfalls über diese Entlastungsstraße
erfolgt. Daher bin ich für alle Maßnahmen diskussionsbereit,
die diese Auswüchse unterbinden bzw. beschränken. Ich halte
jedoch nichts von
künstlichen Wohnstraßen, die den Verkehr lediglich über andere
Siedlungsgebiete umleiten. Die FPÖ hat daher auch gegen den
teuren Umbau des Stadtplatzes gestimmt,
wo die Flüssigkeit des Verkehrs dadurch eingeschränkt wurde,
dass die Busse nun ihre Haltestellen auf der Fahrbahn haben.
Das Konzept der FPÖ
mit der Entlastungsstraße sah nämlich vor, dass der Verkehr aus
Kierling nach Wien bzw. von Wien nach Kierling weiterhin über
den Stadtplatz erfolgen sollte. Ziel war - wie bereits
erwähnt - die Entflechtung des Verkehrs.
Wir sind daher von einer Reduktion des Verkehrs am Stadtplatz
um 30 % ausgegangen und haben einen autofreien Stadtplatz
weder angestrebt noch versprochen.
Bei meinem Pressegespräch am Samstag hat mir der Herausgeber der
Klosterneuburger Zeitung erneut erklärt, dass der Martinstunnel
nicht kommt. Ich habe ihn dringend ersucht, diese Information
und seine Quellen dafür noch vor der Gemeinderatswahl der
Bevölkerung bekannt zu geben.
Die
Grünen
Trotz mehrfachem schriftlichen Ersuchens bislang keine Antwort
erhalten!!??
PUK
(Stellungnahme von Herrn Dr. Schweeger)
Herrn Dr. Schweeger hat uns eine sehr umfangreiche Stellungnahme
übersendet,
die
man
nur schwer auf wesentliche Inhalte kürzen kann. Leider hat auch
er uns keine
konkreten
Maßnahmen vorgestellt. Er plädiert für eine Gesamtlösung des
Großraumes
Klosterneuburg ohne Tunnel und will, dass die Bewohner unter
anderem aufs Auto verzichten und mehr zu Fuß gehen oder mit dem
Rad fahren.
Liste
Hofbauer (Stellungnahme von Herrn DI Hofbauer)
Herr DI Hofbauer plädiert seit vielen Jahren für einen Tunnel,
der die Stadt
Klosterneuburg (Stadtplatz, obere Stadt, Martinsviertel,
Ziegelofengasse usw.) vom
Durchzugsverkehr entlasten sollte.
In seiner Stellungnahme verweist er insbesondere auf einen
Initiativantrag den er
bezüglich des Tunnels anlässlich der Gemeinderatssitzung vom
24.4.2009
eingebracht
hat und der zum Inhalt hatte: „Im
Lichte neuer Erkenntnisse und Erfahrungen
sollte der alte Plan des Entlastungstunnel neu bewertet werden“.
Er ist der Auffassung, dass das bereits 20 Jahre alte
Tunnelprojekt neu zu bewerten
wäre, da auf der Basis der alten Pläne der Tunnel sowieso nicht
errichtet werden
kann, da sowohl die derzeitige (Sicherheits)-Technik als auch
die Umweltauflagen
dies nicht mehr ermöglichen würden. Sein Initiativantrag
wurde von der ÖVP, den
Grünen und PUK abgelehnt und einige SPÖ
Mandatare enthielten sich der Stimme.
Somit kam
es nicht einmal zur Diskussion des Antrages.
Er werde sich aber weiterhin für die Errichtung eines Tunnels
einsetzen.
Kein Tunnel-Projekt in Kloburg
Sehr geehrte Damen und Herren!
Sehr interessant Ihre Darstellungen und Polit-Reaktionen zur
geplanten
Tunnel- Umfahrung für Klosterneuburg.
Prinzipiell ist es nicht so relevant was unsere Stadtpolitiker
dazu sagen, weil eine Landesstraße und ein Tunnel allein
Landessache sind und regionale Befindlichkeiten
keine
Entscheidung bewirken können. Auch die Landespolitik hat derzeit
so viel wie nichts zu entscheiden; weil das betreffende
Bauprojekt derzeit allein von der Baufirma entscheidend zu beurteilen
und auch durchzuführen ist.
Es ist allerdings
richtig, dass sich Widerstände aus der Bevölkerung, für das
Gelingen dieses Projekts negativ auswirken.
Zudem ist zu erkennen, dass die geplante Tunnelvariante
keinerlei Verbesserung des stadtinternen oder des
Durchzugsverkehrs bringen kann. Der Hauptgrund:
Bei entsprechender Staulage im Tunnel, die zu den
Verkehrsspitzen gegeben ist,
werden Ampel-Anlagen auf "rot"
schalten, und die Fahrzeuge werden unangenehme Staulagen
z.B. an der Kierlinger Straße bis Ma. Gugging verursachen.
Außerdem liegt die gesamte Tunnel-Route im Klosterneuburger
Trinkwasser- Einzugsgebiet. Also- sollte das Tunnel- Projekt
begonnen werden, muss es wegen
den voraussichtlichen
Trinkwasser- Einbrüchen sofort wieder gestoppt werden.
Meine Beurteilung:
Es wird in den kommenden Jahren weder am projektierten Tunnel,
noch an anderer Stelle eine Fortsetzung der bisherigen Umfahrung
geben. Ich könnte an dieser Stelle gleich eine weitere
Mangelerscheinung kundtun, die schwerwiegende Projekt-Revisionen
nötig machen. Interessant ist, dass das einer ganz prominenten
Person
bekannt ist, dennoch aber keine Besserungs-Aktivitäten gesetzt
werden.
Dies aber zu anderer Gelegenheit. Und anderer Zeit.
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NÖN
Woche 53/ 2015
Seite 7 - Klosterneuburg

Durch ÖKO- Finanzausgleich können
Gemeinden finanziell entschädigt werden -
bei Verzicht auf eine Baulandausweitung
!
Abgelehnt/
Trotz
klarem Votum der Bevölkerung
lehnt Gemeinderat `Ökologischen Finanzausgleich´ ab. FPÖ
will wissen, warum.
Antwort:
Eine Umsetzung sei nicht möglich!
FP- Stadtrat Josef
Pitschko
ist gegen `Ökologischen Finanzausgleich´
Von
Christoph Hornstein
Klosterneuburg/
Der Klosterneuburger Gemeinderat beschloss in seiner
letzten Sitzung, die bei der Volksbefragung im Jahr
2013
von 61 Prozent der Teilnehmer unterstützte Forderung
nach einem
`ökologischen Finanzausgleich´
nicht
umzusetzen.
Eine Frage der Bürgerinitiative gegen den Golfplatz
hatte gelautet: Soll die Stadtgemeinde - um den
derzeitigern Umwidmungsdruck zu verringern - an Bund und
Länder mit der Forderung nach einem `ökologischen
Finanzausgleich´ herantreten?
Diese Frage hatten
6.189 Teilnehmer an der
Folksbefragung mit `Ja´ beantwortet. Jetzt, zwei Jahre
nach der Volksbefragung beschloss der Gemeinderat, diese
Forderung nach einem ökologischen Finanzausgleich nicht
umzusetzen.
Zwei Jahre nach der Volksbefragung
Das stößt FPÖ-Stadtrat Josef Pitschko wild auf: `Es ist
schon eigenartig genug, dass der Gemeinderat zwei Jahre
für die Beurteilung der Forderung nach einem
ökologischen Finanz-Ausgleich braucht. Aber besonders
eigenartig ist, dass die selbst ernannten `Schützer der
Transparenz´ politischer Entscheidungen ohne jede
nachvollziehbare Begründung beschließen, eine von
immerhin 6.189 Klosterneuburgern erhobene Forderung
nicht umzusetzen´.
Eine derartige Begründung sei jedenfalls von den Grünen
zu verlangen, die bei der Volksbefragung den
ökologischen Finanzausgleich gefordert hatten. Pitschko
beantragte daher, der Gemeinderat möge den Befürwortern
des `ökologischen Finanzausgleichs´ die Gründe bekannt
geben, wieso er deren Forderung nicht umsetze. Der
Antrag wurde angenommen.
Die FPÖ hatte die Ablehnung der Forderung empfohlen,
weil sie durch geringere Bundesertragsanteile Nachteile
für Klosterneuburg befürchtete. Der Grüne Stadtrat Sepp
Wimmer antwortet prompt: `Was ökologische Themen
betrifft, haben wir Grüne es leider schon lange aufgeben
müssen, dass Pitschko die diversen Zusammenhänge
anerkennen will.´ Auf der einen Seite würden sich `die
Blauen´ als jene gerieren, die die Bevölkerung gegen
zunehmende Verbauung schützen wollen, auf der anderen
Seite unternehmen sie nichts, um den Verbrauch non
Grünland zu Bauzwecken einzudämmen. Wimmer: `Pitschko
hält ja sogar zahlreiche Grünlandwidmungen, die in den
vergangenen Jahrzehnten Klosterneuburg vor weiterer
Verbauung geschützt haben, für bedenklich.´
Und zum ökologischen Finanzausgleich: `In einigen
Sitzungen, wurde die Frage diskutiert. Letztendlich ist
herausgekommen, dass eine Umsetzung nicht möglich ist.´ Die
Grünen hätten das mit Bedauern zur Kenntnis nehmen müssen.
Meine Erkenntnis und meine Meinung zu diesem
Thema -
sage ich durch folgende Berichte:
H.I.

Ökologischer Finanzausgleich
Entschädigung für den Verzicht auf Flächenverbrauch
Grundidee:
Ein ökologisch umgestalteter Finanzausgleich entschädigt
Gemeinden finanziell dafür,
dass sie sparsam mit Bauland umgehen und nicht alle
scheinbar kurzfristig möglichen wirtschaftlichen
Entwicklungen ausreizen. Insbesondere, wenn dies
zugunsten übergeordneter öffentlicher Interessen
geschieht, wie bei der Freihaltung von
Hochwasser-Rückhalteräumen oder ökologischer
Vorrang-gebiete, ist eine faire Teilung der Lasten
zwischen den Gemeinden sinnvoll.
Derzeitiges Finanzausgleichs-System
belohnt Flächenverbrauch
Aufgabe des kommunalen Finanzausgleichs
ist, einen finanziellen Ausgleich zwischen
Einnahmekraft und
Ausgabenbedarf einer Gemeinde zu schaffen. Während die
Gemeindeeinnahmen stark von Gewerbe- und Einkommen-steuer
abhängen, bemisst sich der Finanzbedarf hauptsächlich an
der EinwohnerInnenzahl.
Aufgrund der Länderautonomie und der wenig konzertieren
Abstimmung fordert probahn ÖSTERREICH:
Vereinheitlichung der Tarife über Bundesländergrenzen:
Tarife und Ermäßigungen sind zu vereinheitlichen – die
Synergieeffekte zwischen Verkehrsverbünden müssen berücksichtigt
werden – Parallelstrukturen zusammengeführt werden. Ein Land wie
Österreich mit sieben Verkehrsverbünden, die unterschiedliche
Tarife, Ticketing- und Kommunikationssysteme aufweisen, führt
zur Intransparenz für die Fahrgäste und zu höheren Kosten.
Einheitliche Strukturen würden dieses Dickicht beseitigen und
mehr Nutzen für die Fahrgäste bringen.
Dadurch wird
derzeit die Ausweisung neuer Industrie- und
Gewerbegebiete auf "der grünen Wiese" sowie von neuem
Wohnbauland zwecks höherer EinwohnerInnen- Zahlen
gleichsam "belohnt" – ein wirtschaftlicher Anreiz für
zusätzlichen Flächenverbrauch.
Die kontroversielle
Debatte rund um die Widmung und Genehmigung von
Einkaufzentren, welche oft zu einer wirtschaftlichen
Schwächung gewachsener Ortskerne führen können, ist ein
Beispiel für die Aktualität dieses Themas.
Flächenmanagement
Ökonomische Instrumente für nachhaltiges
Flächenmanagement
Die Bau- und Verkehrsfläche in Österreich wächst täglich
um rd. 15 ha. Diese Entwicklung widerspricht einer
nachhaltigen Raumnutzung und engt zukünftige
Generationen in ihrem Handlungsspielraum ein. Für den
Umgang mit nicht erneuerbaren Ressourcen wie dem Boden
kann es nur einen Imperativ geben: den Verbrauch weitest
möglich zu minimieren. Bei der Suche nach Strategien
kann der Blick über die Landesgrenzen hinweg hilfreich
sein. Dort
werden teils innovative Ansätze für eine haushälterische
Flächennutzung diskutiert, darunter neuartige
ökonomische und steuerpolitische Instrumente.
Handelbare Flächenausweisungsrechte
Grundidee dieses
Modells: Gemeinden erhalten eine Erstausstattung an
Flächen. Benötigen sie mehr oder auch weniger, können
sie diese an der Börse handeln. Das Modell hat
potenziell eine hohe Steuerungswirkung, die
Umsetzungsreife ist derzeit noch fraglich.
Flächenrecycling -
Wiedernutzung industrieller Brachflächen
Finanzausgleich muss Öffentlichen Verkehr stärker
gewichten
Bund und Länder brauchen Strukturreform
und Budgetumschichtung
17.01.2016;
probahn Österreich
Trotz
moderatem Bevölkerungswachstum befinden sich
Boden-verbrauch und Boden-versiegelung in Österreich
nach wie vor auf hohem Niveau. Was sich für die
Bauwirtschaft kurzfristig positiv auswirkt, ist für eine
nachhaltige Siedlungsentwicklung von Nachteil: Die
Anzahl brachliegender Gebäude nimmt kontinuierlich zu,
Landschaften werden zerschnitten, Ortskerne veröden und
zerstreute Siedlungen erhöhen die Aufwendungen der
Gemeinden für Infrastruktur. Durch schnellere Straßen
wird einerseits die Mobilität verbessert, aber
andererseits auch die Alltags- und Transportwege
verlängert.

Regionalbahnen für Tourismusgebiete sind wichtig. Sie
stellen auch das Rückgrat für attraktive Bahn- und
Busverkehre dar. Im Bild die
Salzburger Pinzgaubahn, die für Pendler und
Touristen wichtig ist.
Brachliegende und ungenutzte Industrie- und
Gewerbestandorte stellen ein wesentliches
Entwicklungspotenzial für zukünftige
Betriebsansiedlungen dar. Statt neuem Flächenverbrauch
durch Gründung von Gewerbe- und Industrieparks "auf der
grünen Wiese" sollte die Wiedernutzung dieser
Brachflächen verstärkt gefördert werden.
Ökologisierung des kommunalen Finanzausgleichs
Die Idee des ökologischen Finanzausgleichs zielt darauf
ab
Gemeinden finanziell zu entschädigen, sollten sie auf
eine
Baulandausweitung verzichten, z.B. zugunsten
der Freihaltung von Hochwasser-Rückhalteräumen.
Flächennutzungssteuer -
höhere Steuern für flächen-verschlingende Nutzungsformen
Die Idee: Anstatt
den Grundbesitz nach dem Einheitswert zu besteuern,
richtet sich die Steuerbelastung nach dem Ausmaß
der
Umweltbelastung bzw. des Flächenverbrauchs einer
Nutzungsart. Danach wäre eine Parzelle mit lockerer
Einfamilienhausbebauung höher zu besteuern als ein dicht
bebautes Grundstück, weil ersteres zu höherem
Flächen-verbrauch beiträgt.
Der richtige Instrumenten-Mix ist entscheidend
Noch sind nicht alle dieser und ähnlicher
Konzepte ausgereift. Dennoch sollten neue ökonomische
Instrumente zur Steuerung des Flächenverbrauchs auch in
Österreich verstärkt auf ihre Anwendbarkeit geprüft
werden, freilich stets in Ergänzung zu bestehenden
planungsrechtlichen Instrumenten. Ein flexibler,
untereinander gut abgestimmter Instrumenten-Mix wird in
der Praxis entscheidend sein.
Trotz moderatem Bevölkerungswachstum
befinden sich Bodenverbrauch und Bodenversiegelung in
Österreich nach wie vor auf hohem Niveau. Was sich für
die Bauwirtschaft kurzfristig positiv auswirkt, ist für
eine nachhaltige Siedlungsentwicklung von Nachteil: Die
Anzahl brachliegender Gebäude nimmt kontinuierlich zu,
Landschaften werden zerschnitten, Ortskerne veröden und
zerstreute Siedlungen erhöhen die Aufwendungen der
Gemeinden für Infrastruktur. Durch schnellere Straßen
wird einerseits die Mobilität verbessert, aber
andererseits auch die Alltags- und Transportwege
verlängert
Probleme 11 A
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