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Es ist schon lange her, dass sich
Klosterneuburg mit einer Musik-Grußkarte vorgestellt
hatte. Dass diese "musikalische" Korrespondenzkarte auch
eine postalische Rarität ist, zeigt der Aufdruck
"Musikkarte Nr. 1"
Mit dem Titel " "Nach Klosterneuburg fah´r ma heut´"
wurde, von E. Törk, ein typisches Wiener-Heurigenlied
geschrieben. Ein Zeichen auch dafür, dass die Wiener die
benachbarten Heurigengegenden, im Norden Klosterneuburg,
oder im Süden Perchtoldsdorf, ´so gern besuchten wie
Grinzing. In den 20er und 30er Jahren des 20.
Jahrhunderts war
diese Karte nicht selten in den
Postkästen der Bürgerhäuser zu finden. Es gibt keinen
Zweifel. Dieses Lied wurde natürlich mit Begeisterung
bei den Heurigen der Babenbergerstadt gesungen. |
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Der Text, hier in ungekürzter Form:
1. Nach Klosterneuburg fah´r ma heut´, dort
gibts an guaten Wein. Beim Heurigen is´stets
a Hetz, da stell ma uns fesch ein. Ob arm,
ob reich, das is´ dort gleich, da wo´s so
kreuzfide! Und wo´s so drüber, drunter geht,
da g´fällt´s ma meiner Seel. Drum fahr´ma
auch so gern
von Wean hienaus zum
Heurig´nwein. Er ist fürwahr a Medizin, für
alle, groß und klein, wird auch hievon das
Köpferl schwer, hiezu das Börserl leer, das
alles macht mi net solid, ich
drah und sing
mei Lied:
Refrain: "Gehts gebt´s ma rasch a Glaserl,
dazu a Flascherl Wein, und kost´s mei
letztes Kranl, die Welt gehört heut´ mein.
Und hab´i dann mein Tampus, dann geh´i recht
net ham, dass lass i ma net nehma, a Weaner
der muss drahn." |
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2. A Gaudi und die größte Hetz, Gibts nur
beim Heirigenwein. Dort fühl´ich mich mit
Leib und Seel´, so glücklich wie daheim. Und
spielt sodann die Musi´noch a harbes
Weanerlied, Dann sing´und pasch´i wos i
kann, und trink´im Tempo mit. Ist man sodann
um mich besorgt, so sag´ ich drauf: Pardon!
Wozu bin ich beim Leopold, bei meinem
Schutzpatron! Wär´net der Wein so guat bei
ihm, so fahret i net´raus. Und weil´s da so
gemütli´ is´, so geh i heut´net z´haus!
Refrain: |
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3. Is dann vom guat´n Rebensaft das Köpferl
schon recht voll, so dass man alles doppelt
sieh´t, dann werd´ich erst recht toll; und
bild´ mir ein, die ganze Welt is heut mit
mir verwandt; Verwechslungen und Neigungen,
die gibts dann allerhand. Und als ich so im
Übermut, a Maderl lad´zum Wein, sagt´s:
gengens lieber Fasselrutschen bis Leopold
wird sein. Wer weiß, sagt´i, ob net amal,
das Fass Sie reiben werd´n; Denn, wer net
unser´n Heurig´n trinkt, der hat ka Glück
auf Erd´n! Refrain: |
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4. Und geht´s dann längs der Donau ham,
winkt mir noch ins Coupé, der Mond vom
schwarzen Kreuz herab ein herzliches Ade.
Auf das ziach i mei Flascherl ´raus und
schwenke meinen Huat, vor lauter Freud´die
Madln schrei´n, segts, der hat Weaner Bluat!
I lass´ mi in a Plauscherl ein, red´nur von
Liab und Wein, da steigt in Nußdorf, ach, o
weh! mei´ Schwiegermuatter ein. Damit´s nix
meiner Alten sagt, schenk´ich ihr´s
Flascherl Wein, und weil ihr der so köstlich
schmeckt, stimmts gar mit mir noch ein:
Refrain: |
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`Klosterneuburg Lied´, alias
Strandbadlied |
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Strandbadlied
von Dr. L. Daucha |
Wohin zieht´s
den Wiener per Dampf und zu Fuß,
im Wagen, im Auto, durch die Luft wenn´s
sein muss,
wenn Sonntags die Sonn` ihm ins Bett scheint
herein?
Wohin lockt`s die Jugend, zum Stelldichein?
Wohin denkt die Kleine, die tippt oder
nippt?
Wohin denkt der Jüngling der furchtbar
verliebt?
Wohin trägt der Sparer selbst gern all` sein
Geld
und jubelt am Abend: "Ich kauf mir die
Welt!"
Refrain:
Nach Klosterneuburg, dort blüh`n die Reben,
schaut das Stift ins Donautal
und am Strande im Donausande liegt sich`s
einfach ideal
Rings die Burgen, Berg und Auen und der
stolze Donaustrom, in der
Sonne, welche
Wonne!
In der Sonne welche Wonne! Alles lockt,
alles lockt dort:
Komm`, o komm! o komm`! Komm` o komm! Komm`,
komm`! Komm!
O komm`!

Wo schwirrt´s um
die Stirne so weich und verwirrt?
Hat Domglockenläuten zum Strand sich
verirrt?
Wo flüstert und raunt es von steinalter
Zeit,
von Rittern und Burgfrau`n von Junker und
Maid?
Wo bebt`s alle Tiefen der Seele dir auf?
Sieh Kobold und Nixen sie kommen zu Hauf!
Du Sagen und Märchenstadt, zu dir zieht`s
mich hin
du Tochter du schöne, der Mutterstadt Wien!
Refrain:
In Klosterneuburg, dort blüh`n .......
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Reaktionen:
Es ist mir eine
besondere Freude, den Text des
Klosterneuburger Liedes von meinem
Großvater Dr. Ludwig Daucha († 1955) im
Internet gefunden zu haben. Es hat mir immer
leid getan, dass sein Werk nie wirklich
anerkannt wurde. Mein Vater Wolf Daucha hat
mir immer von der schönen Musik in
Klosterneuburg erzählt, als Großvater Ludwig
mit meinem Vater Wolfgang (Tenor) gemeinsam
musizierten, und meine Tante Marcelline
tanzte. Wir haben noch etliche Lieder-Alben
meines Großvaters zu Hause. Ich würde Ihnen
jederzeit eines davon zur Verfügung stellen.
Sie haben mir wirklich eine große Freude
bereitet.
P.S.: Mein Vater war übrigens nach seiner
Übersiedlung von Klosterneuburg nach Wien
fast bis ans Ende seines Lebens Mitglied des Wr. Staatsopernchors.
Mit meinen besten Grüßen,
Pamina Daucha
pamina.daucha@chello.at |
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Mit freudiger Überraschung-
und meinem aus ganzem Herzen erklärten Dank, habe ich am
3. Dez. 2013
von Frau Pamina Daucha einen Buch-Band
"Ausgewählte Lieder" von
Dr. Ludwig Daucha - Band 1 aus dessen `Eigenverlag´
erhalten.
Schon das Vorwort
des unvergessenen, in gebührender Ehre gedenkenden
Künstlers, bleibt
uns in Erinnerung erhalten:
*
Lieder sollen dem Herzen
entspringen;
Such´ erst den Quell, dann magst du sie singen! |
*
Ein kleines Lied, dem Herzen
entsprungen,
Hat großes Leid oft hinweg gesungen. |
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Heiderose
von Dr. L. Daucha |
Mich träumte, dass ich
dich gesehn
bei einem Rosenbusche stehn.
Aus deinem Finger tropfte Blut,
und doch bliebst du der Rose gut.
Flieh´ ich die Rose, weil sie dornig ist?
Ich lieb´ sie doch so wie sie ist.
Und du, mein liebes Rosenkind,
die Lieb´ zu dir macht mich nicht blind.
Und wenn du auch ´mal stachlich bist,
ich lieb mein Röselein so wie es ist. |
Die Kleine
Kloburger Zeitung - GAJ Neumann, Do. 6.1.2000
Taxt: ORF NÖ
Archäologischer Fund in der Kirche
des Stiftes Klosterneuburg

Es konnte eine vollständig erhaltene Säule jener
romanischen Basilika freigelegt werden, die von Markgraf
Leopold dem Heiligen gegründet und erbaut wurde.
Entstehung des Stiftes
Vor rund 2000 Jahren errichteten die Römer in
Klosterneuburg ein Kastell, das vermutlich `Arianis´
geheißen hat. Rund 1000 Jahre später, wurde das Stift
Klosterneuburg gebaut, gegründet vom Babenberger
Markgrafen Leopold dem Heiligen- heute der Schutzpatron
Österreichs und Niederösterreichs. Die Erzählung, dass
er hier den Schleier seiner Frau Agnes wiedergefunden
hat, bleibt Legende.
Von dem ersten romanischen Kirchenbau blieben nur
Bruchstücke. Der Grundriss des heutigen Gotteshauses
soll aber dem ursprünglichen Bau vor 1000 Jahren
entsprechen.
Rückschlüsse auf ursprüngliche Basilika
Bei Arbeiten zur Klimatisierung der Kirche gelang ein
sensationeller archäologischer Fund. Hinter dicken
Mörtelschichten war eine vollständig erhaltene Säule der
von Leopold gestifteten Kirche verborgen. Für die
archäologische Forschung im Stift ist dieser Fund von
großer Bedeutung, sagt Hannsjörg Ubl vom
Bundesdenkmalamt. Der Fund ermögliche es, aufgrund der
komplett erhaltenen Maße, das Proportionssystem des
Innenraumes der Leopoldinischen Basilika zu
rekonstruieren, erklärt der Experte. Hinter den Mauern
von Klosterneuburg verbergen sich so 2000 Jahre
Geschichte.
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Stadtbild 17 |
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