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Martinstunnel wird umweltgeprüft!
Der Realisierung steht nichts mehr im Wege
Die letzte Schuh-Umfrage – glatte Geldverschwendung

17.6.2009
 

Einfach als falsch, sind die Erstversuche zu beurteilen, das von Landeshauptmann Dr. Erwin Pröll im April 1997 erteilte Versbrechen einzulösen, das da lautet; den Bundesminister Dr. Fahrnleitner persönlich zu ersuchen, die Weisung zu erteilen, die
Umweltverträglichkeitsprüfung Martinstunnel ministeriell zu gestatten.
Die zuständige Abteilung des Landes Niederösterreich hat entschieden, ehe ein Auftrag
erteilt wird, die Bundesstraße 14 als Umfahrungsverkehrsweg unter dem Martinsberg
zwischen Kierlinger Bahnhof und Kierlingerstraße umzuleiten. Dieses Projekt wird Martinstunnel genannt. Nach österreichischer Rechtsnorm hat für die Weiterführung der so genannten „Umfahrung Klbg.“ weder das Land- noch weniger die Stadt- Daten-Ermittlungen durchzuführen, bzw. Erhebungen einzuleiten.

Die Verkehrszählungen haben seit Jahren ergeben: „Kloburg“ braucht eine Umfahrung. Nur- siehe beiliegende Bilddarstellung- ist eine derartige Straßengestaltung für die Landesstraße nicht zu genehmigen, weil sie nur eine innerstädtische Maßnahme beinhaltet, die keine Landes- sondern nur Ortsinteressen wahrt. Diese sind für die B14 Landesstraße nicht vorzunehmen. In keinem Fall haben die Klosterneuburger Bewohner eine Verkehrsentlastung als notwendig oder unnotwendig zu empfinden.

Eine Bundesstraße ist allein Sache des Bundes.

Daher hat Bürgermeister Schuh die Stadtbewohner auch nicht zu befragen. Das obliegt allein der NÖ Landesregierung. Außerdem ist diese Erhebung so auch ungültig. Allein deshalb, weil nicht alle Wahlberechtigten einen Fragebogen erhalten haben. In meinem Haus wohnen vier Wahlberechtigte. Lediglich Zwei Fragebögen wurden zugesandt. Zudem sind derart wichtige Entscheidungsdokumente nachweislich an jeden Wahlberechtigten zuzustellen.

Außerdem hat Bgm. Schuh auch den ersten Bauabschnitt ohne sein Befragen oder sein Zutun, vom Land, zuständigkeitshalber in dessen Eigenverantwortung, errichten lassen. Sowie allein das Land auch die Kosten übernommen hat.

Diese jetzt unqualifiziert eingeleitete Befragung des Bürgermeisters, kann allerdings den Grund haben, die Weiterführung der Umfahrung zu verzögern, bzw. gänzlich zu verhindern.
Zum Beispiel-
weil dem Land die Geldmittel fehlen.

(Aus informierten Kreisen hat nämlich der erste „Umfahrungs-Bauabschnitt knapp die
doppelte Euro Summe gekostet, wie von LHptm. Pröll bei der Eröffnung angegeben.)

Noch einmal: Nur das Land kann Umfragen und allfällige Baumaßnahmen durchführen. Daher muss es auch selbst allfällige Befragungen durchführen und für dessen Kosten aufkommen.
Mit der ersten Baumaßnahme wurde diese pflichtgemäße Vorgangsweise eingeleitet,
und ist so jetzt fortzusetzen
!!!

Und wenn´s nicht so tragisch wäre, wär´s ja schon wieder lustig. Beim Klbg. Tohuwabohu

muss ich nämlich an Zwentendorf denken. Zuerst bauen- und dann fragen. Sehr witzig!

PS: Die vermutlich einzige Lösung habe ich vor mehr als 20 Jahren vorgeschlagen. Bei Interesse kann mit mir Kontakt aufgenommen werden. lion@aon.at
Jedenfalls liegen schon positive Stellungnahmen seitens des Naturschutzes, der NÖ Umweltanwaltschaft, des Bundesdenkmalamtes sowie der NÖ Verkehrsabteilung vor, sodass nach einer Umweltverträglichkeitsprüfung einer umgehenden Realisierung der Umfahrung nichts mehr im Wege stehen dürfte.
Schon 1992 fasste der Gemeinderat einen Grundsatzbeschluss für die Errichtung einer Umfahrungsstraße. 1993 wurde die Variante „Martinstunnel“ zur weiteren Planung freigegeben und 1994 hat das Land NÖ ein verfeinertes Projekt mit dem Ersuchen um Einleitung des Umweltverträglichkeitsprüfungsverfahrens dem Wirtschaftsministerium vorgelegt.



Die doppelte Linie (Fahrbahn)
zeigt das freie Feld der Bundesstraße
B14 und L118 in die Richtungen Wien, (rechts unten) Rollfähre Donau (rechts) Kritzendorf (oben) und Kierling (links).
Die notwendige Stadtplatz- Unterführung wäre lediglich 300 m lang.

Interessant: Die Kosten würden der Stadt zustehen. Der örtliche Stadtplatz Umbau wird aber vom Land bezahlt.
Warum eigentlich?
Es kann nur den Grund haben, dass im
Zuge dieser Aktion das geplante B14 Tunnel realisiert wird. Wird es aber nicht!!

29.10.1997 - H.I.

KIERLINGTAL:

Verkehrsplaner Dr. Stickler erklärt den Bürgern:

„Der Martinstunnel ist verkehrswirksam.“

 

Kierling.-  „Das Tunnel ist nicht das Gelbe vom Ei, aber es ist verkehrswirksam.“ Mit dieser Aussage stellte sich der Tunnel- Planer Univ. Prof. DI Dr. Helmut Stickler, anlässlich der zweiten Bürgerversammlung, diesmal im Turnsaal der Volksschule, vor 150 Personen die sich aus allen Orts- und Stadtteilen im Turnsaal der Volksschule einfanden. Nach der Veranstaltung am 10.10.97 des Vereines „Rettet das Kierlingtal“, ließ Bürgermeister Dr. Schuh, für den jetzt „die Zeit gekommen ist die Tunnel- Maßnahme zu setzen,“ am 29. Oktober das Kooperationsmodell von Land und Gemeinde vorstellen. Daher unternahm er alle Anstrengungen mit Hilfe seiner schwarz- roten Gemeinderatsriege und einer strategisch geschulten Mitarbeiterin vom Wiener Büro Kinast & Kinast, das auf Kommunikationsverfahren spezialisiert ist den Wienerwaldgemeinden Kierling und Maria Gugging sein 15- Jahresplan Projekt Martinstunnel (Fertigstellung vorauss. ca 2005) schmackhaft machen zu lassen und nichts zu unternehmen, einen längst notwendigen Brückenschlag zu fördern.

 

Die Eröffnungsreden

ein  Blick  ins Tunnel

Nach der Vorstellung des Projektes, mit dem, lt. Informationsprospekt, „nunmehr eine Lösung gefunden wurde, die das Verkehrsproblem für den Stadtbereich von Klosterneuburg in optimaler Weise löst, so dass sich wieder städtisches Leben entwickeln kann,“ kamen die Vertreter der Landesregierung zu Wort.

 

In der Überzeugungskraft nicht ganz sicher, Dr. Helmut Stickler während seines Eröffnungsplädoyers: „Wir müssen uns damit abfinden, dass auch mit dem Tunnel das Verkehrsproblem nicht gelöst, sondern nur verbessert wird". Der Ausbau des Öffentlichen Verkehrs und flankierende Maßnahmen für den Stadtplatz müssen parallel ins Auge gefasst werden. Die von der Gemeinde für das Tunnelprojekt aufzuwendenden Kosten sind noch nicht bekannt. Sie werden sich aber in Grenzen halten. Genauso wie die Auswirkungen auf das Kierlingtal als vernachlässigbar anzusehen sind. Mir ist bewusst, dass die Kierlinger für die Entlastung des Stadtkerns wenig Interesse haben. Ich weiß auch, dass ich hier in der Höhle des Löwen bin.
 

Aus der Tatsache heraus, dass es wissenschaftlich erwiesen ist, dass die Bevölkerung Angst vor zukünftigen Entwicklungen hat, lade ich sie ein, schauen sie sich die Fakten an. Das Projekt, das demnächst im Modell vorgestellt wird, sieht nach 21 Vorschlägen nur diese eine Variante vor. Donaubrücken sind nicht geplant und von der Gemeinde auch nicht gewünscht, weil damit an die 15.000 Fahrzeuge aus Richtung Korneuburg nach Klosterneuburg kommen würden.
 

Ins selbe „Landeshorn“ blies dann Hofrat DI Günter Horn: „Wir haben keinen Grund für Euphorie sondern müssen uns auf dem Boden der Realität bewegen. Wenn es keine zusätzlichen Belastungen gibt, wenn also der Tunnel nicht weh tut, brauchen ihn auch die Kierlinger nicht ablehnen".

 

Bgm Dr. Schuh kompromißbereit:

„Wenn die Bevölkerung das Tunnel

nicht will, wird es auch nicht gebaut !“
Maria Gugging.- Ein ruhiger und gefaßter Bürgermeister Dr. Gottfried Schuh, beinahe ausschließlich Ortsbürger, ein verminderter Experten- Aufmarsch am Podium, aber gegenüber der Kierlinger Vorstellungsvariante, eine gleich mit zwei Donaubrücken, den Bürgerwünschen entgegenkommende und somit erweiterte Projektdarstellung. So präsentierte sich die dritte Tälerdiskussion zwar weniger emotionsgeladen als die Kierlinger Premiere, die inhaltlichen Standpunkte der Bewohner hatten sich jedoch weiter gefestigt. „Das Martinstunnel ist unerwünscht.“

 In seinem Eröffnungsreferat ließ Stadtchef Dr. Schuh alles offen:

„Da die Stadt die Bürgerinteressen auch gegenüber Bund und Land zu vertreten hat, sind wir seit Jahren bemüht, Verbesserungen des Verkehrs anzustreben, vor allem aber wollen wir keine Verschlechterung. Mit dem Ausbau des Öffentlichen Verkehrs haben wir gut begonnen.  Jetzt hat aber der Bus an Attraktivität verloren, weil  er auch im Stau steckt. Deshalb wurden Projekte entwickelt, die der vom Verkehr gequälten Stadt eine optimale Entlastung bringen. Das Martinstunnel- Projekt, das als das beste erkannt wurde, ist jetzt der Umweltverträglichkeitsprüfung zu unterziehen. Dabei ist alles möglich. Wir wollen für, nicht gegen die Bevölkerung wirken. Und wenn die Bürger das Tunnel nicht wollen, dann wird es nicht gebaut.“

Für das vernünftige und notwendige Großraumdenken, wie dies erstmals von Professor G. A. Neumann verlangt wurde, gab sich jetzt auch Hofrat DI Helge Ebner von der NÖ Landesregierung offen: „ Als zuständige Planer sind wir auch hier bestrebt, vernünftige Infrastrukturprojekte zu erstellen. Deshalb sind wir bestrebt, die Verkehrsuntersuchungen nicht punktuell vorzunehmen, sondern in den Betrachtungen und Detailplanungen den gesamten Raum einzubeziehen. Aus den 21 geprüften Varianten hat sich die größte angenommene Wirksamkeit mit der Tunnelumfahrung und den beiden Brückenstandorten Schüttau und Rollfähre hervorgehoben.“

Baurat DI Helmut Werner gab als Koordinator des Projekts das Stichwort für die ersten Wortmeldungen der Veranstaltungteilnehmer: „Gerade die Verkehrsentwicklung der letzten fünf Jahre hat gezeigt, daß nicht alles über den Individualverkehr gelöst werden kann, sondern daß auch die Komponente des Öffentlichen Verkehrs eine wesentliche Rolle spielt. Bei der konkreten Tunnelvariante haben wir uns an den Auftrag gehalten, das Stadtgebiet zu entlasten.

Univ. Prof. Dr. Hermann Knoflacher: „Ich muß erneut betonen, daß fachliche Fragen und geeignete Antworten zum Projektmodell nicht möglich sind, weil der Öffentliche Verkehr nicht enthalten ist. Den Bewohnern in Maria Gugging geht es nicht darum, wie sie mit 10 oder 20% Verkehrszunahme leben können. Wir fragen vielmehr was wir tun können, damit der Verkehr um mindestens 5 % abnimmt. Und dafür ist der Öffentliche Verkehr eine wichtige Komponente.“

Auch Frau Gemeinderätin a.D. Helga Holzinger sieht eine fehlende ÖV-Komponente: „Der Öffentliche Verkehr wurde bisher nur halbherzig ausgebaut. Deshalb kann er auch nicht greifen. So fährt z. B. zu gewissen Zeiten,  der Bus und die Bahn gleichzeitig vom Niedermarkt nach Wien. Fehlende Koordinationen hier und uneinsichtiges Agieren im Bereich des fließenden Verkehrs am Stadtplatz und Wienerstraße, können natürlich keine Entlastung bringen.“

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