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Wohnhausanlage, von wem erbaut?               Mai 2005

          
                                                                                                   Heute: K
losterneuburg1
Es war vor 20 Jahren.
Da berichtete der SPÖ-Stadtrat Anton Pohl, in der Kleinen Klosterneuburger Zeitung
vom 30. Mai 1985, Seite 9, über eine seltsame Beobachtung.
Auch heute, 60 Jahre nach Kriegsende und 50 Jahre nach dem Staatsvertrag, hat diese Frage Aktualität, denn die wertfreie Anerkennung von Leistungen anderer sollte zwar keine Schande sein, das Schmücken mit fremden Federn scheint aber immer noch
"in"
zu sein.


Die interessante Entwicklung eines
Wohnhaus-
Eigentums


Links- die Wien- Gedenkschrift.
Am selben Haus der übermalte und
etwa `unverdiente´ Klosterneuburg-
Eigentums-Hinweis!?
 
Wohnhausanlage, von wem erbaut?
Gerade in diesen Tagen, wo wir des Kriegsendes vor 40 Jahren und der Unterzeichnung unseres Staatsvertrages vor 30 Jahren gedenken, stimmt mich eine Beobachtung in Klosterneuburg sehr nachdenklich.
Ort der Handlung ist die gemeindeeigene Wohnhausanlage in Klosterneuburg, Weidlinger Straße 41-43, Ecke Anton-Bruckner-Gasse. Diese Wohnhausanlage wurde in den Jahren 1951 bis 1952 von der Gemeinde Wien errichtet. Kurz vor der
Lostrennung von Wien, im Jahre 1954, wurden die Wohnhäuser durch den damaligen Wiener Bürgermeister und späteren Bundespräsidenten Franz Jonas ihrer Bestimmung übergeben.
Jonas sagte damals wörtlich:
"Die Entscheidung über die `Landes´ Zugehörigkeit ist nicht in Wien, nicht in Kloburg
und auch nicht in Niederösterreich gefällt worden, sondern im Nationalrat!?"
Selbstverständlich werde die Verbindung zwischen der Bevölkerung Klosterneuburgs und Wiens im alten Umfang und der alten Herzlichkeit bestehen bleiben".
Das Gebietsänderungsgesetz, am 26. Juli 1946 vom österreichischen Nationalrat mit den Stimmen der ÖVP und SPÖ beschlossen, trat mit Stichtag 1. September 1954 in Kraft. Der 26. Wiener Gemeindebezirk, bestehend aus der Stadt Klosterneuburg mit sämtlichen Ortsgemeinden, wurde an das Land Niederösterreich zurückgeführt.
Damit fielen auch die Eigentumsrechte der Wohnhausanlage Weidlinger Straße 41-43 an die Stadt Klosterneuburg. "Doch scheinbar erinnert sich die Klosterneuburger ÖVP-Rathausmehrheit ungern an unsere Geschichte und "demontiert" Hinweise aus dieser Zeit". Warum wohl?

-Anton Pohl- SPÖ Klosterneuburg-
 
Reaktionen:
Nachdenklich- ist da das richtige Wort. Mehr als sich an Ungerechtigkeit, Überrumpelungstaktik und dem nicht Zuerkennen von Freiheiten, der Regierenden gegenüber den Bürgen fern der zu Beginn der Zweiten Republik erst wieder zu erwerbenden Demokratie zu orientieren, war eben nicht drinnen. Und auch heute noch wird gerne über die Köpfe der Bürger hinweg entschieden.
So war es auch in den Fünfzigerjahren. Abgesehen von dem optischen Fehler, dass
sich Klosterneuburg- sprich die jeweils regierenden Stadtväter- die betreffende Wohnhausanlage an ihre eigenen Fahnen heftete- das ist schon deshalb unsinnig, weil es ein "Klosterneuburg" damals noch nicht gegeben hat- sondern eben nur den 26. Wiener Gemeindebezirk, ist auch an den historischen Wurzeln Schindluder getrieben worden. Ermöglicht wurde das durch das Gebietsänderungsgesetz, das einfach deshalb schon knapp nach Kriegsende beschlossen wurde, um die von den Nazis okkupierten Besitztümer wieder den rechtmäßigen Besitzern zurückzugeben. Bei der Rückführung jener Orte nach Niederösterreich, die während der Machtergreifung vom Naziregim an Wien angeschlossen wurden, ist man nicht den "guten Sitten" gefolgt und hat etwa den Orten Gugging, Kierling, Weidling, Kritzendorf oder Höflein ihre Selbständigkeit wieder gegeben, deren sie sich vor dem Einmarsch Hitlers erfreuen durften und wie es das Gebietsänderungsgesetz verlangte. Nein. Die Klosterneuburger "Politgrößen" haben im "Machtrausch" die "Hitlersche Praxis" der Okkupation jetzt selbst angewandt und haben mit den Handlangern der NÖ- Mandatare den kompletten 26. Bezirk mit Wien- Gugging, Wien- Kierling usw. einfach dem flächenmäßig und einwohnermäßig kleinsten Ort "Klosterneuburg" eingegliedert. Das widersprach nicht nur der damaligen Gesetzeslage. Es ist auch bis heute durch nichts begründet. Zudem fand "natürlich" auch keine Volksbefragung darüber statt, ob die einst selbständigen Orte sich nicht lieber selbst verwalten wollen oder sich als unselbständige Katastralgemeinden an Klosterneuburg anschließen wollen. Es gibt über diese existenzielle Frage, über die Einverleibung der traditionsbewussten Gemeinden kein Dokument in dem die Bürger in direkter Mitbestimmung dieser Transaktion zugestimmt hätten. Nur einen Politikerbeschluss.
Arme Bürger...
Zur Sache gibt´s auch noch etwas zu sagen. Da ist nämlich das Prinzip der Wohnungs-Errichtungen selbst. Bürgermeister Schuh hat zwar das Wahlversprechen, "hunderte" Wohnungen zu bauen, das er wiederholt vor den Gemeinderatswahlen abgab, eingehalten, herausgekommen sind nur frei finanzierte Wohnungen, die nicht unter vier Millionen Schilling zu haben sind. Akkurat vermieden hat er erschwingliche Wohnungen
für Klosterneuburger Jungfamilien, die immer öfter die Stadt verlassen, weil sie sich hier keine Wohnung leisten können. Das Schuh-Argument: "Wir haben kein Geld um Gemeindewohnungen zu bauen". Ich kann mir nicht vorstellen, dass mir etwas bekannt ist, was nicht Schuh auch wissen muss. Nämlich, dass die geförderten Genossenschaftswohnungen nicht nur vom Land großzügig unterstützt werden, sondern dass es sogar möglich ist, nach dem Einkommen der Wohnungswerber gestaffelt, die Rückzahlungsraten festzulegen. Das ist doch eine tolle Aussicht...

-Herwig Irmler-
 

Vielleicht
bekommt
die renovierte Wohnhausanlage
aus 1951 diese Aufschrift:


"Wohnhausanlage 2005 von Bgm. Dr. Schuh um € 1,7 Mio
renoviert"

Jetzt soll sogar diese,  
von der Stadt okkupierte Wohnhausanlage mit
Solar-Ausstattung zwangsbeglückt werden.

FPÖ STR Dr. Pitschko warnt jedenfalls davor, dass sich jetzt die Bewohner auf heftig steigende Mieten "freuen" können.

 
Der Bau ist zwar 55 Jahre alt,
aber scheinbar nicht alt genug, um nicht mit dem Geld der Mieter, das Haus mit moderner Solar-Wärmetechnik auszustatten. Der "Betreiber-Stadtrat" Georg Eckstein dazu: "Energiesparmaßnahmen muss man langfristig planen, sonst werden wir nie umweltbewusst arbeiten können."
Pitschko: "Bei Sanierungskosten von insgesamt 1,7 Mio Euro, entfallen auf jeden der
51 Wohnungsmieter ca 34.000.- Euro. Diese müssen mit Krediten finanziert werden". Deshalb, so auch die Betroffenen, wären derartige Investitionen nur in Abstimmung mit den Mietern zu planen. Schließlich wohnen dort ausschließlich Menschen mit geringem Einkommen. Diese können sich die auf sie zukommenden Mieterhöhungen nicht leisten. Was dann? Müssen sie dann ausziehen? Braucht man Wohnungen für die gehobene Mittelklasse, etwa auch für treue ÖVP_Wähler? Was wird hier für ein Spiel betrieben?

-nn- - (name liegt der Red. vor)

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