NÖN Woche 32 / 2016 - Seite 10-Klosterneuburg Bleiben die Zuklin-Busse? Ausschreibung / 2017 werden alle Buslinien in Niederösterreich neu ausgeschrieben. Der Standort wird dabei nicht berücksichtigt: `Ein klarer Wettbewerbsnachteil´, so Sabine Zuklin. Von Christoph Hornstein
Klosterneuburg/ 2017 könnte in der Welt der Busunternehmen kein Stein auf dem anderen bleiben. In NÖ müssen sich die Betreiber der Buslinien neu bewerben. Auch für Klosterneuburg ist das so. Für das Busunternehmen Zuklin ein Scheideweg. Seit 1925 rollen Zuklin-Busse durch Klosterneuburg. Das örtliche Traditionsunternehmen hat derzeit 107 Mitarbeiter und seinen Standort im Gewerbegebiet. Anfang 2017 muss sich Sabine Zuklin der Konkurrenz stellen, um in Klbg weiter präsent zu sein. `Ich fürchte mich nicht, vor einer neuen Ausschreibung, aber es sollte fair ablaufen´, so Sabine Zuklin. Das Unternehmen Zucklin hat einen großen Stellplatz in Klosterneuburg - mit angeschlossener Werkstatt. Das hat den Vorteil, bei Bus-Ausfällen schnell reagieren zu können. Nur: Diese Betriebsstätte kostet viel Geld. Genau das, wird aber bei der Ausschreibung nicht berücksichtigt. `Ich habe auf diesen Missstand schon des Öfteren hingewiesen. Aber der Politik ist es egal, ob man hohe Fixkosten durch die gebotene Infrastruktur hat. Mir erwächst daraus ein großer Wettbewerbsnachteil´, so Zuklin. Europaweite Ausschreibung Das wird klar, wenn man weiß, dass das Busnetz Klosterneuburg europaweit ausgeschrieben wird. Da kann jeder mitmachen- denn nicht einmal ein Bus-Stellplatz ist Bedingung. `Mit den Kosten für Abstellplatz, Werkstatt, Energie und 4000 m² Betriebsfläche, muss ich zwangsläufig teurer sein, als jemand, der diese Kosten nicht hat. Ich frage mich nur, wo dann die 40 Busse stehen werden´, argumentiert Zuklin. // `Der Bürgermeister hat mir versprochen, sich beim Land NÖ dafür einzusetzen. Ich glaube aber nicht, dass das Früchte trägt´. Schon voriges Jahr wurde den Buslinien die Planungshoheit weggenommen. Das macht jetzt auch der Verkehrsverbund Ost. Im neuen Bus-Konzept sind auch Gelenkbusse für Klosterneuburg vorgesehen. Das macht Zuklin keine Sorgen. `Unsere Werkstätten sind dafür lange genug. Man müsste allerdings, alle Haltestellen verlängern- und das ist für die Stadtgemeinde mit hohen Kosten verbunden. Ob es Sinn macht, dass ortsansässige Firmen durch `Fremdfirmen´ verdrängt werden, ist für Zuklin mehr als fraglich. Wenn es nicht mehr geht, geht´s nicht mehr Verliert Zuklin das Busnetz, verliert sie 40% ihres Umsatzes. `Ich werde mich danach richten müssen und reduzieren´. Bei der Ausschreibung 2017 macht sie jedenfalls mit und streckt die Fühler aus - nach anderen Einsatzgebieten. `Voriges Jahr haben wir die Wachau gewonnen. Da ist die Post auf der Strecke geblieben. Wir müssen halt jetzt mit den Bussen in die Wachau fahren´.
Klosterneuburg: Ich beziehe mich auf Ihren Artikel Barrierefreie Stadt und möchte Ihnen mitteilen, dass Klosterneuburg unbedingt Niederflurbusse braucht. Die gibt es in Kloburg nämlich nicht! Die normalen Stiegen sind zu hoch angesetzt und mit Krücken oder Stock ist es unmöglich ein- und auszusteigen. Ich kann seit zwei Jahren nicht mehr mit dem Bus fahren. Meine Freundin muss sich beim Aussteigen umdrehen, da kann sie sich besser anhalten. Anders würde sie stürzen. Für einen älteren Menschen ist das ein großes Problem. Dadurch bin ich gezwungen Auto zu fahren, obwohl ich das eigentlich nicht möchte. Taxis sind teuer. Bis zum Weidlinger Bahnhof zahle ich € 10,-. In Wien ist jeder zweite Bus ein Niederflurbus. Also einfach zum Ein- und Aussteigen. Es wäre schön, wenn sich die Gemeinde durch diesen Leserbrief der Sache annehmen würde. Ich habe schon bei der Gemeinde angerufen und wollte mit dem Zuständigen sprechen. Man hat mir gesagt, dass die Gemeinde dafür nicht zuständig ist und ich den Busunternehmer, also Zuklin anrufen soll. Ich sehe das aber anders. Die Gemeinde sollte sich derartigen Problematiken annehmen. Denn wenn Zuklin sagt, das ist zu teuer, gibt es ja eventuell eine Unterstützung von der Gemeinde. Ich habe das Gefühl, dass sich die Gemeinde nur um die Jugendlichen kümmert. Ich bin alt und nicht eifersüchtig. Aber man kann derartige Sachen nicht einfach ignorieren. Ich bin in der Bewegung eingeschränkt. Mir wurden beide Hüften operiert. Ich bewege mich mit einem Gehstock. Ingeborg Thurner aus Weidling
Chauffeur wählte wegen `Randaliererin´ den Notruf - jetzt ist er Job los Wegen einem halben Eis lief er heiß! Ein Berufslenker der schon längere Zeit seine Fahrgäste terrorisierte, wollte ein junges Mädchen wie eine Schwerverbrecherin abführen lassen. Von Markus Hofer
Tatort: Kahlenbergerdorf bei Wien: Nach ihrem Rudertraining stieg Katharina vergangenen Freitag mit ihrem Vater in einen Bus der Linie 239. - Mit dabei ein halb gegessenes Cornetto. Papa Heinrich Gaube: "Der Lenker schimpfte übel über das Eis. Und als wir uns setzten, stieg er wutschnaubend aus und telefonierte." Dann ließ der Fahrer den Bus samt 30 Fahrgästen einfach 15 Minuten stehen - bis die Polizei mit Blaulicht heranrauschte. Heinrich Gaube: "Zwei Uniformierte stürmten herein und fragten wo der Randalierer sei. Ich habe aufgezeigt und ihnen erklärt, worum es ging." Daraufhin stellten die Beamten den Chauffeur zur Rede und sagten ihm deutlich die Meinung zu seiner Aktion - Eis essen ist in Öffis übrigens nicht verboten. Tatsächlich war der Fahrer schon öfter aufgefallen, weil er naschende Kinder einfach hinausgeworfen oder sie gezwungen hatte, halbe Kipferln wegzuschmeißen. Jetzt reagierte sein Dienstgeber. `Dr. Richard´: Laut dem Unternehmen habe man bereits Konsequenzen gezogen. Der Mann wird also nicht mehr auf Fahrgäste losgelassen. Heinrich Gauber: "Ich war selber 11 Jahre lang Buschauffeur und weis wie Passagiere nerven können. Aber die Reaktion des Lenkers war einfach zu viel."
Am Samstag, dem 09.05.2015 wurden ihm die Gutscheinkarten von Media Markt im Wert von € 500,- übergeben. Wir freuen uns selbstverständlich mit dem glücklichen Gewinner „smile“-Emoticon
Die Firma Kolda war bzw. ist das erste private Autobusunter-nehmen in ganz Österreich und wurde 1911 in Klosterneuburg gegründet. Der Firmengründer, Herr Wladimir Kolda war Bürgermeister und wurde- wohl auch aufgrund seines Wirkens als Autobusunternehmer- zum Ehrenbürger der Stadt Klosterneuburg ernannt. Zu einer Zeit als in der Reichshauptstadt Wien noch Pferdeomnibusse verkehrten, bestand in Kierling bereits ein motorisiertes Personenbeförderungsunternehmen.Den Eigentümern und den Geschäftsführern der Firma Kolda ist es in diesen hundert Jahren gelungen das Unternehmen auszubauen, zu erweitern und stetig zu modernisieren. Auch nach der Übernahme durch die Familie Dr. Richard im Jahr 1969 wurde der Betrieb weiterhin selbständig geführt und blieb bis heute fest in Klosterneuburg verankert. In ihrer hundertjährigen Geschichte war die Firma Kolda somit immer ein eigentümergeführtes Familienunternehmen. 23 Omnibusse und mehr als 30 Mitarbeiter zeigen am besten den wirtschaftlichen Erfolg dieses Unternehmens. Auf den Kraftfahrlinien zwischen Tulln – Klosterneuburg und Wien werden im Jahr mehr als eine Million Kilometer zurückgelegt. Durch die Wahl der eingesetzten Fahrzeuge hat die Firma Kolda stets den Anforderungen eines höchstwertigen öffentlichen Personennahverkehrs entsprochen.Als Würdigung für die hundertjährige Treue ihrer Fahrgäste aber auch als Dankeschön für die Stadtgemeinde Klosterneuburg, die den öffentlichen Verkehr stets in vorbildlicher und überdurchschnittlicher Weise fördert und fordert macht die Firma Kolda Ihnen und sich selbst ein besonderes doppeltes Geburtstagsgeschenk und erstrahlt so zu Ihrem Geburtstag für alle sichtbar und erfahrbar in völlig neuem Glanz:Zum einen wurde nahezu der gesamte Fuhrpark auf einen Schlag erneuert, sodass die Firma Kolda heute auf allen Linien fast ausnahmslos mit fabriksneuen Omnibussen unterwegs ist. Zum anderen wurde der Geburtstag zum Anlass genommen auch das Betriebsgebäude insbesonders im Außenbereich zu sanieren.
Am 15. 1. 2002 feierte das Klosterneuburger Busunternehmen Kolda Gesellschaft m.b.H. & Dr. Richard, KG das 90-jährige Bestandsjubiläum. Anlässlich dieses Jubiläums wurden auch 4 neue Niederflurbusse mit Klimaanlage im VOR- Design in Betrieb genommen. Die Firma Kolda war das erste private Autobusunternehmen in ganz Österreich. Sie wurde 1911 in Klosterneuburg gegründet. Firmengründer Wladimir Kolda war Bürgermeister und Ehrenbürger der Stadt Klosterneuburg. Im letzten Jahr wurden von den Bussen der Kolda Gesellschaft m.b.H. & Dr. Richard, KG mehr als ein Million Kilometer zurückgelegt. Das Busmaterial wird entsprechend den Anforderungen eines öffentlichen Personennahverkehrs stets angepasst und erneuert. So weisen die am 15. Jänner 2002 in Betrieb genommenen Niederflurbusse folgende Besonderheiten auf: Sie sind alle mit Klimaanlage ausgestattet, haben eine Leistung von 310 PS (228 kW) Die Fahrzeuge besitzen die Kneeling- Funktion, d.h. der Bus kann bei der Haltestelle einstiegseitig abgesenkt werden. In den Fahrzeugen kann ein Rollstuhlplatz eingerichtet werden. Die Busse besitzen daher auch eine Klapprampe in Tür 2. Das Fahrziel wird mittels einer LC- Fahrzielanzeige Gorba im Front- und Seitenbereich angezeigt, d.h. keine beweglichen Teile und deshalb wenig störanfällig. Die Busse sind lärmarm. Sie besitzen einen extrem rutschfesten Bodenbelag. Die Anzahl der Sitzplätze ist variabel: 48 oder 44 + 2 Plätze. Das für den Fahrgast am meisten augenscheinliche Merkmal ist die VOR- Lackierung, die einen ersten Schritt zu einem einheitlichen Erscheinungsbild der Nahverkehrsbusse darstellt.
Das waren noch Zeiten NÖN 1985 `Im Visier´ von Herwig Irmler Wie man von Wien nach Klosterneuburg kommt, berichtet die Chronik aus dem Jahre 1928: Am besten fährt man vom 9. Bezirk - Lichtenwerder- Platz, mit dem Autobus nach Klosterneuburg. Man fährt sehr angenehm und sicher, denn es sind Luxus- Gräf & Stift - Salon-Spezial-Wagen. Nur mit Sitzplätzen in der Fahrtrichtung. Im Sommer offen, gelenkt von eigens ausgebildeten Chauffeuren. Neben den ständigen Verbindungen zum Rathausplatz und Stift sowie direkten Sommerverbindungen zum Stödtischen Strandbad mit ermäßigten kombinierten Badekarten, im Wagenm erhältlich, war für eine Fahrt von oder nach Wien 70 Groschen zu bezahlen. An Sonn- und Feiertagen wurden 10 Groschen Zuschlag verlangt. Ob dieser günstigen und nostalgisch gepriesenen Annehmlichkeit versinken unsere Gedanken in die `gute alte Zeit´. Dazu gehört auch unsere Erinnerung an die Wiener Straßenbahn während der Nachkriegszeit. Ein fleißiger Schaffner informierte und betreute damals die Fahrgäste. Etwa so: `Barawitzkagasse! 1,- Schilling- Zohnengrenze! Jemand zugestiegen? Noch jemand ohne Fahrscheine, bitte?´
Jäh werden wir aber von der Wirklichkeit geweckt. Jahrzehnte schlechter und guter Jahre überdauert, lesen wir nun von den wirtschaftlichen Schwierigkeiten der Kraftfahrlinien. Der heute in vielen Bereichen bereits übersoziale Staat zwingt mit seiner `Vorgabe´ auch Privatunternehmer, in ihren sozialen Angeboten nachzuziehen. Oft über ihre wirtschaftlichen Verhältnisse. Seniorenausweise, Schülerfreifahrt und Kurzintervalle im Linienverkehr sind nur einige Beispiele Existenzbedrohender Tendenzen. Die Elektrifizierung der Franz-Josefs-Bahn mit Eingliederung in den Verkehrsverbund Ost, stellten jetzt eine ernstzunehmende Konkurrenz dar. Um das zu erkennen, braucht man nur einen Kostenvergleich anstellen. Während z.B. für die Zone Kritzendorf - Franz- Josefs-Bahnhof im Verbund S 12,- bezahlt wird, legt der Fahrgast für die Busbeförderung Kritzendorf - Heiligenstadt dem Lenker S 30,- auf sein Kassapult. Selbst bei der Fahrt Klosterneuburg - Heiligenkreuz ist bei Bahnbenützung noch eine Ersparnis von S 4,- zu registrieren. Auch der reine Ortsverkehr belastet den Landbewohner der Babenbergerstadt mehr als den Großstädter. Fährt der `Heimische´ von Kierling bis Niedermarkt, kostet diese Fahrt S 14,-. Ein Ausflug quer durch Wien von z.B. Vösendorf auf den Cobenzl oder Kahlenberg, kostet hingegen lediglich S 12,-. Mit der Verkürzung der Fahr-Intervalle auf den Halbstundentakt des Verbundes, wird die Busfahrt aber noch unattraktiver. Die Lösungsmöglichkeit der Einbindung der privaten Buslinien in die `VOR-Fahrt´ bietet sich an. Sie muss nur mehr politisch genehmigt werden. Ist es dann möglich, mit einem Fahrschein von Katzelsdorf bei Tulln - nach Wien zu fahren, werden wir uns wieder an die `goldenen zwanziger Jahre´ erinnern.