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  *  Elefant in Volksschule
  *  Die Igel-Mutter von Kierling
  *  Literarischer Mittwoch  S. Daxberger

NÖN Woche Nr. 44/ 1990   Kierling  Seite 10        Von Herwig Irmler  
 

Volksschüler brachten Elefanten in Klasse!      
Kierling,- Der in der Kierlinger Neugasse wohnhafte Volksschullehrer und weithin als `Tieronkel´ geschätzte Friedrich Kleinlein wird den Erlttierschutztag 1990 nicht so schnell vergessen.
Seinen Schülern der 3B des Marianums in Wien- Währing erlaubte er an diesem Gedenktag, Haustiere mit in die Schule zu bringen. Die Frage eines Schülers, ob auch ein Elefant mitgebracht werden könne, bejahte Tierfreund Kleinlein ohne zu zögern. Mit dem Versprechen: `Wenn ihr das schafft, räum ich eine Woche lang die Klasse auf,´ war für den beliebten Pädagogen diese heitere Frage bald vergessen.




















Die Elefantendame `Tundra´ begrüßt den Volksschullehrer Kleinlein und seine Schüler im Schulhof
 

Dass aus dem Spaß jemals Ernst werden könnte, daran dachte wohl niemand. Einem so ausgefallenen Wunsch der Schüler und Eltern konnte aber die Direktorin im Österreichischen Nazionalzirkus Althoff-Jacobi nicht widerstehen. Mit Begeisterung wurde die Aktion vorbereitet. Als `Tierschutzsympol´ fungierte die zweieinhalb Jahre alte und 1,3 Tonnen schwere Elefantendame `Tundra´.
Die Überraschung war gelungen. Als im Schulhof der Elefant eintraf, wollten ihn natürlich alle Schüler einmal streicheln. Damit aber noch nicht genug. Der Elefant musste seinen eigentlichen Auftrag noch erfüllen. Das Klassenzimmer betrat er mit größter Vorsicht. Ein Schluck aus dem Waschbecken und Heu eines mitgebrachten Hamsters stimmten ihn friedlich. Aus Dankbarkeit für die gute Behandlung des Dickhäuters spendierte die Zirkusleitung Freikarten für die ganze Klasse. Das Elefanten-Erlebnis erregte schließlich auch die Aufmerksamkeit der Schulbehörde. Für die Gewissenhafte Unterrichtsführung von Friedrich Kleinlein gab´s vom Schulinspektor  am nächsten Tag dann aber Lob und Anerkennung.
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NÖN Woche Nr. 7/ 1990   Kierling-  Seite 9        Von Herwig Irmler
 

Die `Igel-Mutter´ ist schon voll ausgelastet   
Kierling - Die Liebe zu den freilebenden Tieren hat Gertrude Prochaska in der Kierlinger Schumanngasse zur weithin bekannten `Igel-Mutter´gemacht.


 
 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 


Wenn sie sagt: `Ich verstehe ihre Sprache und kann mich mit ihnen verständigen´, dann kann man ihr das glauben. Zurzeit überwintern nicht weniger als 15 ausgewachsene Stacheltiere in ihrem Haus. Da muss es dann wohl eine Verständigungs-möglichkeit geben, um einen geordneten Haushalt aufrecht halten zu können
Der Igel, erklärt Frau Prochaska, ist ein Einzelgänger. Er lebt daher auch nicht in Gemeinschaft. So wird das Wohnhaus zum Igel-Haus. In Vorzimmer, Küche, Wohn- und Schlafzimmer richtete `Mutter Prochaska´ ihren Igelkindern fachgerechte Behausungen, wo die Tiere Wärme und Geborgenheit finden.
Besucher müssen sich natürlich den Gegebenheiten der Hausordnung anpassen. Beim Betreten eines Raumes muss man über ein zwischen dem Türstock aufgestelltes Brett steigen - und Lärm ist verpönt.
Der Tag im Leben eines Igels ist auch für die Hausfrau ein anstrengender Job. Der halbe Vormittag vergeht mit Aufräumen und Reinigung, denn die Tiere wachen durch ihre behagliche Umgebung manchmal aus dem Winterschlaf auf. Und bei den anschließenden `Entdeckungsreisen´ geht dann eben manchmal auch ein Gebrauchsgegenstand aus der Wohnung zu Bruch.
Alle Tiere, die aus der freien Natur zu Gertrude kommen, um sich für einen Winterschlaf `anzumelden´, bekommen einen Namen. Man kann sie auch unterscheiden. Jeder sieht anders aus. Beim Nennen der Namen `Oskar´ und `Mopsi´- wachen die beiden neugierigen Tiere au. Es bedarf keiner großen Überredungskünste, den unterbrochenen Schlaf, der bis Ende März dauert, fortzusetzen. Es genügt da das Füttern mit Mehlwürmern, des Igels Lieblingsspeise.
Nicht nur gesunde Tiere hat Frau Prochaska zu pflegen. Oft werden im Garten auch kranke Igel gefunden. Die Igelmutter versteht sich auch in dieser Sparte. Nur selten muss ein Tierarzt aufgesucht werden. Seit Tschernopyl gibt es auch bei den Igeln immer mehr Krebsfälle, klagt die Tierhüterin.
Die Vollbeschäftigung ist jedenfalls gegeben. Und wenn nach einem anstrengenden Tag Gertrude Prochaska zur Ruhe geht, wartet schon `Willi´ unter der Bettdecke. Im Frühjahr werden die geliebten Igel wieder ausgesetzt. Wer weiß, vielleicht kommen sie im nächsten Winter wieder...
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Aus den Beiträgen weiterer NÖN- Journalisten...
Literarischer Mittwoch beim Heurigen geplant  
 
NÖN 
 Woche Nr. 7 / 1990  Kultur, Seite 10 
Von Sabine Daxberger

Klosterneuburg,- Die Gesellschaft der Literaturfreunde Klosterneuburg plant die Veranstaltungsreihe `Literarischer Mittwoch´ im Aignerhof. An jeweils einem Mittwoch im Monat soll im Aignerhof eine Art Literaturtreff stattfinden.
Eingeladen, zwanglos vorbeizuschauen, sind alle an Literatur interessierten, Lesenden, aber auch die selbst Schreibenden. Es soll Mitgebrachtes über alle gewünschten Literaturthemen gelesen, und auch über den Literaturbetrieb diskutiert werden. Nicht zuletzt Tips gegeben, aber auch ungezwungen geplaudert werden. Man soll sich wohlfühlen, interessante Menschen treffen und so ein Forum gründen. Dies vor allem auch für junge oder noch unbekannte Autoren.
Zu diesem Zweck ist geplant, interessante Gäste aus der Literatur und Theaterszene einzuladen und zum Mitmachen zu animieren. Im Sommer werden diese Treffen im Grünen, als `Literarisches Picknick´  stattfinden.
Alle, die sich angesprochen fühlen, sind zum Kommen, Schnuppern und Bleiben eingeladen. Die Gesellschaft der Literaturfreunde freut sich auf Ideen, Anregungen und viele Interessierte.
Der erste `Literarische Mittwoch´ wird am 4.4.1990 um 19 Uhr im Aignerhof über die Bühne gehen.
Informationen, Kontakt, Anregungen, Wünsche, Auskünfte sind erhältlich bei der Gesellschaft der Literaturfreunde, Stadtplatz 44, Tel. 85579.

NÖN   Woche Nr. 8 / 1990  Kierling  Seite 11           Von Herwig Irmler
 
Dr. Webers Ideen zu Umwelt und Verkehr
Wahlgemeinschaft stellt Forderungskatalog vor

Klerling,- Nicht mit Fludzetteln und Wahlgeschenken, sondern mit Fachwissen und realistischen Programmen will Dr. Paul Webers Wahlgemeinschaft die 90er Jahre beschreiten.
Die Wahlgemeinschaft hat in ihrer zehnjährigen Gemeinderatstätigkeit viel erreicht: Hervorgehoben werden dabei die Verhinderung der Schnellstraße durch die Au, Rettung der Stegleitengründe als Grünland, Unterschutzstellung der Waldandacht in Kritzendorf und die Umwidmung der Irrenfeld-Baugründe in Grünland.

Dr. Paul Weber

Im Forderungskatalog der Wahlgemein-schaft werden konkrete Vorstellungen zu Umweltthemen (sauberes Wasser, Abfalltrennung, Kanalbau), Fragen der Wirtschaft und verschiedener Orts-gruppen (Senioren, Behinderte, Kinder) genannt.

Der größte Teil des Programms ist dem Verkehr gewidmet. Die Realisierung eines eigenen Verkehrskonzepts soll die Lebensqualität erhöhen. Dr. Weber: `Um den Massenverkehr attraktiver zu gestalten, verlangen wir eine Verbesserung der Bus- und Bahnverbindungen mit besserer Koordinierung der Anschlüsse. So würden keine Wartezeiten über fünf Minuten auftreten.
Mit der Verlegung der Franz-Josefs-Bahn unter Flur, oder der Verlängerung der U-Bahn bis Tulln, wäre schließlich eine zukunftsweisende Lösung gefunden.

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         Tatsachen    36

 

In bleibender Erinnerung

KARL BAUER ist von uns gegangen!
Paul Richter Pensionistenverband  


Karl Bauer geboren am 22.07.1913 und seit dem Jahre 1980 Obmann des Pensionistenvereins Klosterneuburg Obere Stadt, ist vor einigen Tagen von uns gegangen. Die Einsegnung und das Begräbnis fanden am Oberen Friedhof in Klosterneuburg, bei strahlendem Sonnenschein statt. Es nahm die Familie, fast alle Mitglieder des Klubs aus Klosterneuburg teil. Auch von den Pensionisten Klubs aus den Katastralgemeinden, sowie die Hausparteien und viele Freunde sind gekommen um Abschied zu nehmen. Das Einsegnungshaus war viel zu klein, so dass die Abschied nehmenden Freunde keinen Stehplatz mehr fanden und von außen Abschied nahmen. Viele sagten, Karl hat uns dieses schöne Wetter gewünscht, damit sich niemand verkühlt oder krank wird. Herr Karl Bauer war seit dem Jahre 1980 als Vorsitzender des Pensionistenverbandes Österreichs - Ortsgruppe Klosterneuburg. Er löste seinen Vorgänger Herr Alex Jasjulek als Vorsitzender ab und führte die Geschäfte des Klubs, unter Mithilfe aller Freunde und Mitarbeiter, mit großer Freude und Einsatz. Nach Übergabe des Vorsitzes, an Ing. Paul Richter, was aus gesundheitlichen Gründen notwendig geworden ist, kümmerte er sich als Ehrenobmann immer um die Belange des Klubs und blieb stets im Kontakt mit dem Klubvorstand und seinen Freunden. Seine Gattin, die Steffi Bauer kümmerte sich immer, auch während seiner Erkrankung, in liebevollster Weise um den Karl und bemühte sich, ihm jeden Wunsch von den Augen abzulesen. Unser Karl Bauer hinterlässt eine große Lücke im Pensionisten-Verband der Ortsgruppe Klosterneuburg und wird uns allen in dauerhafter, bester, lieber Erinnerung bleiben.
 

Weidlinger Dichter vergessen?
Ein trauriger Anblick- das Sacher Grab

Weidling.- Das Ehrengrab des vielfach geehrten und ausgezeichneten Schriftstellers Prof. Dr. Friedrich Sacher, am Weidlinger Friedhof, ziert heute nur ein vermodertes Strohkreuz mit verwelkten Blumen. Viele Verehrer der beispielhaften Literatur dieses Kulturschaffenden stellen sich die Frage: Wurde Friedrich Sacher an seinem 100. Geburtstag vergessen?

Am 16. Oktober 1979 veranstaltete die Klosterneuburger Gesellschaft der Literaturfreunde für Friedrich Sachers 80. Geburtstag noch eine große Party. Einer beeindruckenden Laudatio auf sein bewegtes Leben folgten Leseproben seines dichterischen Schaffens, u.a. gehalten von Prof. Hademar Bankhofer.
Am 22. November 1982 verstorben, erhielt Sacher ein Ehrengrab in Weidling. 1989 wurde zum Gedenken an seinen 90. Geburtstages in der Hermannschule, der Stätte seines Wirkens als Lehrer, feierlich eine Gedenktafel enthüllt. Heute, zur Erinnerung an seinen 100. Geburtstag brennt nicht einmal ein Licht auf seinem Grab.

So stellte sich die traurige Tatsache jedenfalls noch vor dem Allerheiligentag 99 dar. Bis Ortsvorsteher Karl-Heinz Weiss das vollbrachte, für das sich andere schämen sollten. Karl-Heinz Weiss ein Gentleman vom Scheitel bis zur Sohle, hat seinen beispielhaften Charakter zur Freude und Genugtuung aller Bürger schon mehrfach unter Beweis gestellt. Auch diesmal sind ihm die Menschen wieder dankbar, für das zum ehrenden Gedenken entzündete Licht und den Schmuck am Grab des Dichters. 

Am 10. September 1899 als Sohn eines Schuldirektors in Wieselburg geboren, zogen seine Eltern 1919 nach Weidling. Neben seiner Unterrichtstätigkeit als Lehrer an der Hermannschule, studierte Friedrich Sacher Philosophie und Geschichte an der Uni Wien. Seine frühe schriftstellerische Begabung ließ ein Werk nach dem anderen entstehen. Nicht weniger als 60 Bücher stammen aus der Feder von Friedrich Sacher. Viele Märchen, Gedichte, Erzählungen, Fabeln, Anektoten und Romane wurden in fremde Sprachen übersetzt. 1969 wurde dem großen Weidlinger Dichter die höchste Auszeichnung zuteil. Das Österreichische Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst.
Erfreuliche Ehrung- Danke! Karl-Heinz Weiss


Weidling  8.12.99
Weidling trauert um Johann Forthuber










Johann Forthuber

Johann Forthuber, der treue Mitarbeiter der Pfarre Peter & Paul in Weidling, hat durch seine Opferbereitschaft und Nächstenliebe über seinen Tod hinaus, nachahmenswerte Beispiele gesetzt.
Mit einer vielbeachteten Laudatio auf diesen ehrenwerten Gentleman, verabschiedete sich die Pfarrgemeinde und Pfarrer Dechant Gerhard Gödel:
"Wir nehmen abschied von Herrn Johann Forthuber und haben uns versammelt, um in der Eucharistiefeier seiner in Liebe und Dankbarkeit zu gedenken. Gattin, Kinder und Enkelkinder trauern um ihren so liebenswerten, umsichtigen Gatten, Vater und Großvater. Und wir, die wir ihn gekannt, geschätzt und geliebt hatten, trauern mit euch.
Weidling ohne Forthuber- das kann man sich kaum vorstellen. Nicht nur in seiner eigenen Familie hat sein Hinscheiden eine große Lücke hinterlassen. Wir alle werden ihn sehr vermissen. Er wird uns fehlen, in jeder Hinsicht. Aber bei aller Trauer, die uns bedrückt, müssen wir als gläubige Christen auch von einer tiefen Dankbarkeit erfüllt sein. Dankbar müssen wir sein Gott, dem Geber alles Guten, dass er uns diesen wertvollen Menschen geschenkt hat, dass er uns so viele Jahrzehnte durch dieses vergängliche Leben begleiten konnte. und danken müssen wir auch unserem lieben Verstorbenen, für all das, was wir durch ihn erfahren durften. Er war ein besonders väterlicher Mensch gegenüber den vielen Hilfesuchenden, um die er sich in besonderer Weise angenommen hatte. 
Seit dem Jahre 1951 zählt er zu den treuesten, zuverlässigsten Mitarbeitern der Pfarre Weidling. Zuerst ging es ihm darum, Ministranten, Jungschar und Jugendgruppen aufzubauen und heranzubilden. Er war ein erfahrener Organisator. Seit Jahrzehnten war Johann Forthuber ein aktives Mitglied der kath. Männerbewegung und seine Gattin Erna war viele Jahre Leiterin der kath. Frauen in Weidling. Geradlinig, korrekt und gewissenhaft ging er seinen beruflichen Aufgaben als Grundbuchführer im Bezirksgericht Klosterneuburg nach.
Und nach seiner Pensionierung hat er erst recht seine Fähigkeiten der Pfarre Weidling zur Verfügung gestellt. So gesehen, war sein "Eintritt in den Ruhestand"- ein wahrer Segen für unsere Pfarrgemeinde. Über zwanzig Jahre war Herr Forthuber als ehrenamtlicher Mitarbeiter in meiner Pfarrkanzlei tätig, wo ihm ein eigener Schreibtisch zur Verfügung stand. Er war stets ein fleißiger Pfarrsekretär. Mit besonderer Sorgfalt bemühte sich Herr Forthuber um die Weidlinger Pfarrchronik. Infolge dieser Tätigkeit, befasste er sich mit der Weidlinger Ortsgeschichte und schrieb aus den erworbenen Kenntnissen und Erlebnissen zwei wertvolle Heimatbücher über die Geschichte unseres Ortes. Darüber hinaus war ihm die Führung der Pfarrkartei, die Versendung der Geburtstagsbriefe und vieles mehr anvertraut. 
Herr Forthuber ist ruhig und friedlich, umringt von seinen Lieben, im Herrn gestorben. Er hat aber auch während seines langen Lebens "im Herrn" gelebt. Nun ist er befreit von allem Leid dieses irdischen Daseins. Und ganz gewiss durfte auch er das Wort unseres Erlösers vernehmen: "Du guter und getreuer Knecht, geh ein in die Freude deines Herrn."  Amen".


In memoriam Frau Prof. Direktor Elisabeth Wellner
Klosterneuburg, 16.05.2000
Foto: von Stadtgemeinde - Mag. Eistert

Am 17. Mai 2000 jährt sich der 10. Todestag von Frau Prof. Elisabeth Wellner. Zu diesem Anlass legte Bürgermeister Dr. Gottfried Schuh am 16.5. an ihrem Grab gemeinsam mit Vizebürgermeister Alfred Schmid, Altbürgermeister ÖR Karl Resperger und Dir. Paul Mürwald ein Bukett nieder. In einer Gedenkminute erinnerte Bürgermeister Dr. Gottfried Schuh an das sehr verdienstvolle und engagierte Wirken dieser Persönlichkeit für Klosterneuburg.
Elisabeth Wellner wurde am
1.2.1908 in Klosterneuburg geboren und studierte an der Hochschule 5 Semester Physik und Mathematik. Nach Erziehungs- und Lehrdiensten in Erziehungsanstalten der Stadt Wien von 1929 bis 1936 heiratete sie am 14.10.1936 Dr. Max Wellner.
Von September 1946 bis zu ihrer Frühpension 1963 (schweres Bronchialasthma) war Frau Elisabeth Wellner als Lehrerin und Direktorin in der Volksschule in Greifenstein tätig. Sie war mit der ehrenamtlichen Leistung des Stadtarchives und des Museums der Stadt Klosteneuburg betraut. Ihr Hauptziel in dieser Tätigkeit war die Anlage einer Foto-Dokumentation von Klosterneuburg. Auch die wissenschaftliche Bücherei im Archiv, die vor allem von Studierenden aufgesucht wird, betreute Frau Prof. Dir. Wellner.
Ihre Mitarbeit bei kulturellen und wissenschaftlichen Veröffentlichungen wurde bei allen Autoren außerordentlich geschätzt. Ihre hervorragenden Kulturbeilagen im Amtsblatt der Stadtgemeinde Klosterneuburg sowie die Kulturbeiträge in den „Klosterneuburger Nachrichten“ waren von höchstem Niveau.
Dank ihres langjährigen allgemein anerkannten schöpferischen, lehrenden und forschenden Wirkens hat sie das Ansehen der Kunst und der Wissenschaft in Klosterneuburg in hervorragender Weise gefördert. Für ihre herausragenden Leistungen wurde  ihr im Jahr 1985 vom Bundespräsidenten der Professor-Titel verliehen. Frau Prof. Elisabeth Wellner verstarb in den frühen Morgenstunden des 17. Mai 1990.

Zum Gedenken an Nikolaus Lenau

Weidling, 23.08.2000

150. Todestag des großen österreichischen Dichters

Bericht stellt freundlicherweise die Stadtgemeinde zur Verfügung

Mag. Michael Duscher und Bgm. Dr. G. Schuh

Am 22.8.2000 jährt sich zum 150. Mal der Todestag eines großen Klosterneuburger Dichters und Lyrikers: Nikolaus Lenau. Bürgermeister Dr. Gottfried Schuh legte ihm zum Gedenken auf seiner letzten Ruhestätte auf dem Weidlinger Pfarrfriedhof einen Kranz nieder. 

Nikolaus Niemsch Edler von Strelau, besser bekannt als Nikolaus Lenau, wurde am 13. August 1802 in Csatad im Banat geboren. Zu seiner Schwester Theresa und Ihrem Gatten Anton Schurz, die beide in Weidling (in der heutigen Lenaugasse) wohnten, hatte Nikolaus Lenau, der stets ruhelos zwischen Wien und Schwaben pendelte, ein ausgezeichnetes und inniges Verhältnis.

Sehr oft, eine zeitlang sogar täglich, wanderte Nikolaus Lenau von Döbling über den Kahlenberg zu seiner Schwester nach Weidling. Bei ihr und im Kreise der kinderreichen Familie fühlte er sich sehr wohl. Die Waldlandschaft des Weidlingtals genoss und liebte er sehr, sie regte ihn auch zu den letzten Gedichten der „Waldlieder“ an.

1844 fiel Nikolaus Lenau nach einem Schlaganfall in geistige Umnachtung, nach sechsjährigem Todeskampf verstarb er am 22.8.1850 im Alter von erst 48 Jahren. Seinem Wunsch entsprechend fand er in seinem geliebten Weidling auf dem Weidlinger Friedhof seine letzte Ruhestätte.

„Bist fremd du eingedrungen
So fürcht Erinnerungen
Sie stürzen auf Waldwegen
Wie Räuber dir entgegen.

Willst du im Walde weilen
Um deine Brust zu heilen
So muss dein Herz verstehen
Die Stimmen, die dort wehen ...“
 

Fußballlegende -  "Neger" - Otto Mastny ist tot  
11. November 2000





















Traurig: Der „Neger“ Otto Mastny (vorne- 2. v. li.) ist tot
Klbg, 11.11.2001 - Herwig Irmler
 

Knapp vor Leopoldi hat die Klosterneuburger Fußballwelt einen der begnadetsten Sportler der Fünfziger-Jahre zu Grabe getragen. Der im 74. Lebensjahr verstorbene Otto Mastny war bis ins hohe Alter fit und sportlich aktiv. Sein Leben war der Fußball.

Zurückversetzt in die „Goldene Fußballzeit“, erzählen die Zeitzeugen noch heute vom „Klosterneuburger Wunderteam“. Einer der Stars von damals war zweifellos der „Neger“, wie Otto Mastny von seinen Fans gerufen wurde. Angefeuert mit „Neger geh´ ma“ schoss er oft aus  unglaublich spitzem Winkel das Leder unhaltbar über die Linie. 
Der Applaus der meist über 3000 Zuschauer galt aber auch Ottos Kollegen. Mit den Stars, Johann „Hansi“ Lachsteiner, „Burli“- Kovacz oder Leopold „Poldi“ Stein, der als Starverteidiger sogar einmal im Nationalteam seinen Mann stellte, gelang es den Klosterneuburgern in die NÖ Landesliga aufzusteigen.

So groß Erfolg, Ruhm und Ehre waren, so klein war damals der Lohn für die Elite- Sportler. Wenn die Spieler nach einem siegreichen Match zu Gulasch und Bier ins Gasthaus Kaufmann eingeladen wurden, galt dies als übliche „Bezahlung“. Leistung war nicht abhängig von Geld und Verdienst, es war vielmehr eine Selbstbestätigung des eigenen Könnens und Knapp vor Leopoldi hat die Klosterneuburger Fußballwelt einen der begnadetsten Sportler der Fünfziger-Jahre zu Grabe getragen. Der im 74. Lebensjahr verstorbene Otto Mastny war bis ins hohe Alter fit und sportlich aktiv. Sein Leben war der Fußball.

Rechnungsdirektor i.R. Johann Cihal verstorben
Klbg. - 5.5.2001

Am 26. April 2001 verstarb der ehemalige Leiter der Finanzverwaltung der Stadtgemeinde Klosterneuburg, Johann Cihal. Er trat 1954 als Buchhalter und Liquidator bei der Stadtgemeinde Klosterneuburg ein und wurde im Jahre 1968 mit der provisorischen Führung des Rechnungsamtes betraut. 1970 wurde ihm der Amtstitel „ Oberrechnungsrat der Stadtgemeinde Klosterneuburg“ verliehen, drei Jahre später wurde er zum Geschäftsabteilungsleiter, 1976 schließlich zum Rechnungsdirektor bestellt. Nach 32 Jahren sehr engagierter und mit viel Fachwissen durchgeführter Tätigkeit bei der Stadtgemeinde Klosterneuburg, davon 13 Jahre als Leiter des städtischen Rechnungswesens, trat Johann Cihal im März 1986 in den Ruhestand. Er hat mit seiner hervorragenden Arbeit ganz wesentlich dazu beigetragen, dass die Stadt Klosterneuburg über einer geordnete und zukunftsorientierte Finanzlage verfügt. 
stgmde

Vorwiegend heiter...
4.6.2001

... und doch kein Wetterbericht. Mit diesem Titel lud heuer die Familienrunde zu den traditionellen Rosenmontag- Essays von General-Staatsanwalt Dr. Gerhard Nurscher in die Kierlinger Pfarre.

Es war die letzte heitere Stunde am Ende der Faschingszeit. Dr. Gerhard Nurscher verstarb vor wenigen Tagen plötzlich im Klosterneuburger Krankenhaus. Der Tod des beliebten Spaßmachers versetzt die Kierlinger Bevölkerung in tiefe Trauer.

Dr. Gerhard Nurscher konnte, nicht nur die ihn umgebenden Freunde, mit Witzen und launigen Begebenheiten aus seinem Berufsleben erfreuen. Im Kreise des von ihm mitgestalteten Kirchenchors und der Sängerrunde stellte er bei Ausflügen im In- und Ausland auch immer wieder sein großes geschichtlich fundiertes Wissen unter Beweis. Ale die ihn kannten freuten sich immer wieder seine Gesellschaft zu genießen.  Zuletzt wirkte er bei der Festschrift zur Hundertjahrfeier der Kierlinger Sängerrunde maßgeblich mit.


Klbg, 25.9.2001 
Astronom vom Haschhof-
Ing. Rudolf Pressberger plötzlich verstorben

 
1989 Kulturpreis an Pressberger
 

Stadtgemeinde: Am Freitag, dem 11. August 2001, verstarb völlig unerwartet Ing. Rudolf Pressberger bei einer Bergwanderung in Osttirol. Mit Ing. Pressberger verliert die Stadt Klosterneuburg eine bedeutende Forscherpersönlichkeit. Bekanntlich hat dieser begnadete Techniker und Astronom im wahrsten Sinne des Wortes eigenhändig sein Observatorium am Naschhof errichtet. Selbst das Spiegelteleskop inklusive 1 m Spiegel, hat er selbst angefertigt. Betrieben wird diese Anlage mit einer der modernsten Computersteuerungen für astronomische Geräte. Bei der Errichtung dieses Observatoriums, die zweitgrößte private Sternwarte Europas, hat Ing. Pressberger fast übermenschliche Leistungen vollbracht. Die Bauzeit dieser Anlage, für die er in hohem Maße auch Altstoffe verwendete, betrug 7 Jahre. Nicht nur in nationalen wie auch internationalen Fachkreisen, sondern auch seitens vieler Bürger Klosterneuburgs sowie Wanderer, die an seinem Observatorium vorbeigingen, wurde Ing. Pressberger große Anerkennung und vor allem Bewunderung zuteil. Seinem technischen Genie verdankt Klosterneuburg einen besonderen Meilenstein in seiner Wissenschaftsgeschichte. Ing. Pressberger sind mehrere viel beachtete astronomische Entdeckungen zu verdanken, die er in nationalen wie auch internationalen Fachzeitschriften publizierte. Bei aller Genialität ist Ing. Pressberger stets ein sehr bescheidener und mit der Natur innig verbundener Mensch gewesen. Seinen Urlaub verbrachte er stets in dem von ihm geliebten Osttirol, wo er nach Bergkristallen und sonstigen interessanten Mineralien suchte und nun auch starb. Auch als äußerst freundlicher und hilfsbereiter Mensch wird Ing. Pressberger seinen vielen Freunden und Verehrern in Klosterneuburg sehr fehlen


Stadtrat Dkfm. Helmut Abheiter verstorben

Klosterneuburg, 7.10.2001

Stadtgemeinde Klosterneuburg
Mit Dkfm. Helmut Abheiter verliert der Klosterneuburger Gemeinderat eine seiner profiliertesten Persönlichkeiten. Er war im wahrsten Sinne des Wortes das Umwelt- schutzgewissen der Stadt. Er hat Umweltschutz nicht nur gepredigt und verordnet, er hat Umweltschutz mit sehr viel Sensibilität vorgelebt. Helmut Abheiter hat für fast alle umweltschutzrelevanten Maßnahmen und Investitionen der Stadt die Weichen gestellt. Er war in vieler Hinsicht auch der Innovationsmotor der Stadt. Viele zukunftsweisenden Strategien - insbesondere im energie- politischen Bereich- verdanken wir ihm. Ein besonderes Anliegen waren ihm die umweltschonenden Alternativenergien. Eine Hauptzielgruppe seiner Umweltinitiativen waren Kinder und Jugendliche.
Mit viel Geduld und Liebe hat er die junge Generation kontaktiert und motiviert. Dabei kam ihm zugute, dass er nach der letzten Wahl im Jahre 2000 das Amt des Schulstadtrates übernahm. Diesem Amt widmete er sich auch mit besonderer Hingabe und gewann sehr bald die Herzen der Schüler, Lehrer und Eltern. Seine Stimme war nie laut, dafür aber umso deutlicher. Er war stets bemüht in schwierigen Situationen ein ruhender Pol zu sein. Gegenüber politisch Andersdenkenden war er stets bemüht, das Gemeinsame über das Trennende zu stellen. Helmut Abheiter war ein sehr feinsinniger und nachdenklicher Politiker, der sich
niemals zu unüberlegten Handlungen hinreißen ließ.
Sein Umweltcredo war tief in unserem christlichen Glauben verankert, den er vorbildlich praktizierte. Sehr wichtige Lebensprinzipien waren für ihn Nächstenhilfe, Toleranz und Demut. Als Familienvater ließ er seinen Lieben stets ein Höchstmaß an Güte und Zuneigung zuteil werden. In seiner politischen Gesinnungsgemeinschaft, der Klbg VP, war er der Vordenker schlechthin. Mit seinem Ableben erleiden seine Familie, die Stadtgemeinde Klosterneuburg sowie seine Freunde in der Klosterneuburger Volkspartei einen unersetzlichen Verlust. Es gibt nur wenige Menschen, die
unersetzlich sind. Helmut Abheiter ist es!
Bürgermeister Gottfried Schuh
 

Kierling, 20.12. 2001               

Trauer in Kierling: Johanna Spanny ist nicht mehr

 

Prälat Bernhard Backovsky:
"Sie hat das Brot des Herrn verteilt und den Wein der Freude geschenkt. Wir danken ihr dafür."

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Der aus Kierling stammende Propst des Chorherrenstiftes Klosterneuburg, Prälat Bernhard Backovsky, ließ es sich nicht nehmen, die verstorbene Johanna Spanny bei der hl. Messe und bei der letzten Ruhestätte am Kierlinger Friedhof zu verabschieden. Die Kierlinger Bevölkerung erwies ihr beinahe geschlossen die letzte Ehre.
Heute wird zwar tiefe Trauer bekundet, im Namen und im Sinn von Johanna Spanny können die Menschen, die sie kannten, aber auch mit Mut und Optimismus in die Zukunft blicken. Sie hat stets große Zuversicht verbreitet. Johanna Spanny als "Institution" des gesellschaftlichen Lebens. Mit Respekt und Anerkennung wurde dieser beachtenswerte Mensch so beurteilt. Sie war informierter als jede Zeitung. Mit Begeisterung, genauso aber auch mit Humor, verbreitete sie die Kierlinger Neuigkeiten. So musste man sie einfach ins Herz schließen.
Sie fehlt uns sehr.
Herwig Irmler

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Am Dienstag, dem 4. Dezember, ist unsere Johanna nach langem, schweren aber mit Geduld getragenen Leiden, im christlichen Glauben von uns gegangen. Ihr Leben war ein vorbildliches. Es war geprägt von Arbeit und steter verantwortungsbewusster Sorge um ihre Familie.
Der Beliebtheitsgrad, sowie die hohe Wertschätzung aller jener die sie kannten, machten sie wahrlich zu einer Persönlichkeit wie man sie selten findet. Unersetzlich als Familienmensch, als Vorbild bezüglich Ehrlichkeit, Offenheit und Verlässlichkeit - für uns alle. Im besonderen Maße aber für ihre Angehörigen.
Geboren wurde Johanna Spanny 1939 in Heinrichs bei Vitis im Waldviertel, bestattet wurde sie am Freitag, dem 14. Dezember, begleitet von ihrem tief trauernden Gatten Karl, seinen Kindern, Verwandten und einer großen Trauergemeinde, im Familiengrab des Ortsfriedhofes.
Johanna Spanny wird uns ganz sicher unvergessen bleiben. Im besonderen sei ihrer Familie aufrichtige Anteilnahme zum Ausdruck gebracht.
Die Trauernden
Kierling Aktuell

Abschied von Johanna Spanny                         Gesellschaft-Trauer

 




 


 

Klosterneuburg  08.01.2000

ES WAR EINMAL...


Stolz berichtete 1873 die Neue Illustrierte Zeitung über das technische Wunderwerk, die Standseilbahn auf den Kahlenberg.                      Foto: Nostalgie am Alsergrund

"Bitte, ein Ticket für die
Seilbahnfahrt auf den Kahlenberg!"
ES WAR EINMAL...

Genau an der Landesgrenze zwischen Wien und Niederösterreich liegt die Donauwarte. Von den Orten Kahlenbergerdorf und Weidling gleich weit entfernt, fuhr man vor 127 von hier mit einer Standseilbahn auf den Kahlenberg. Diese im ganzen Land einzigartige Anlage war die Attraktion der Weltausstellung in Wien des Jahres 1873. 
Anlässlich der Weltausstellung wollte man den Gästen eine bequeme Aufstiegshilfe auf den Kahlenberg, den schönsten Aussichtsberg am Rande des Wiener Beckens bieten. von zwei Seiten wurde daher dem Berg zu Leibe gerückt. Von Nußdorf aus erklomm eine Dampf- Zahnradbahn entlang der südlichen Kahlenberg-Flanke den Gipfel der schönen Aussicht.  Der Betrieb dieser beliebten Attraktion konnte bis zum Ersten Weltkrieg 1914, aufrecht gehalten werden. 
Am 27. Juli 1873 wurde die Standseilbahn an der Ostseite des Berges eröffnet. Kein langes Leben sollte ihr gegönnt sein.  Schon im März 1976 wurde sie, nach einem gewaltigen Erdrutsch, der die Trasse auf einer Länge von ca. 50 Metern blockierte, wieder eingestellt. 
Die Standseilbahn, die ihrer Zeit weit voraus war, überwand eine Strecke von 725 Metern und einen Höhenunterschied von beinahe 300 Metern. Die durchschnittliche Steigung betrug beachtliche 34 Prozent.
Der Fuhrpark- es wurde im Gegenverkehr gefahren, bestand aus 2- zweigeschossigen Wagen für je 90 Personen. Im Oberstock waren die 40 Plätze der 3. Klasse untergebracht, zu "ebener Erde" befanden sich 24 Plätze erster und 26 Sitze 2. Klasse. Die von der Hernalser Waggonfabrik gebauten Wagen bewegten sich mit einer Geschwindigkeit von 145 Metern pro Minute. Eine Fahrt dauerte ca. 5 Minuten. 
Nach dem Erdrutsch stellte die Kahlenbergbahn-Gesellschaft, die zu dieser Zeit in finanzielle Bedrängnis gekommen war, die Standseilbahn ein und beförderte nur noch mit der Zahnradbahn die freizeithungrigen Wiener auf ihren Hausberg. 
Zum Verkauf angeboten, fand sich im Mai 1877 ein Interessent. Die Brigittenauer Maschinenbaufirma Schimmelbusch. Sie seilte die Waggons ab, kappte das verschüttete Seil und zerlegte die Maschinen. Aus den Ziegeln des Maschinenhauses wurde später die Staphanie- Aussichtswarte errichtet.

Auszugsweise Bez.Journal Döbling/ Klbg

 

es war einmal...  
DER RATTENFÄNGER VON KORNEUBURG
           Korneuburg  25.01.2000

Einst wurde die Stadt Korneuburg von einer so schrecklichen Rattenplage befallen, dass die Bürgerschaft fast verzweifelte. Man versuchte alles mögliche, um die Tiere loszuwerden, aber nichts half. Schließlich beschloss der Rat der Stadt eine hohe Belohnung für denjenigen auszusetzen, der Korneuburg für immer von den Ratten befreien würde. 

Eines Tages erschien ein graugekleideter Fremder und erbot sich, der Bevölkerung zu helfen. Er nahm seine Flöte und begann zu spielen, schritt die Donaustrasse hin­unter, durch das Schiffertor hinaus und hinter ihm liefen die Ratten her. Er spielte und ging ins Wasser der Donau hinein. Die Ratten folgten ihm und ertranken. 

Als er sein Werk getan hatte, kam er zurück und forderte den versprochenen Lohn. Doch der Rat der Stadt war der Meinung, dass für eine so geringe Leistung, wie das Flötenspiel, eine so hohe Summe, wie vereinbart, nicht gerechtfertigt wäre und gab ihm ein geringeres Entgelt. Der Rattenfänger bestand auf den ursprünglich vereinbarten Lohn, doch hatte kein Druckmittel, außer der Drohung zurückzukommen, was die Stadtväter nur wenig beeindruckte.

Eines Tages aber erschien er wieder. In prächtiger Kleidung und mit einer goldenen Flöte betrat er die Stadt und spielte eine Melodie, die so schön war, dass ihm alle Kinder zuliefen.

Scharenweise folgten sie dem Fremden, der pfeifend zur Donau schritt. Am Ufer schaukelte ein Schiff, das mit bunten Bändern und wehenden Fahnen geschmückt war. Nur einige Kinder waren in der Stadt zurückgeblieben. Eines davon war taub und hatte die lockenden Töne nicht gehört, ein anderes war am Ufer umgekehrt, weil es seinen Mantel vergessen hatte. Alle anderen Kinder bestiegen mit dem Rattenfänger das Schiff, das kurze Zeit später donauabwärts fuhr. Keines von ihnen wurde jemals wieder gesehen.  

Die Sage über dieses historische Ereignis wurde zum Thema eines Musicals. Das Musical „Der Rattenfänger von Korneuburg“ wurde im Sommer 1999 uraufgeführt. Die Musik ist in erster Linie von der Rockmusik geprägt, umfasst aber auch zarte Balladen und Jazz-Elemente.

 

 

100 Jahre alt: Der Rattenfänger-Brunnen

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Pioniersammlung eröffnet

29.09.2000


 

 

Pioniersammlung eröffnet29.09.2000

 

 

 
 

Pioniersammlung eröffnet

 

29.09.2000

                                                                         Bild 2


 

 

Klosterneuburg, 29.09.2000

 

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Einzigartige Pioniersammlung eröffnet

 

 

 

 

PIONIERMUSEUM
Magdeburgkaserne- Pioniertruppenschule
A-3400 Klosterneuburg
Magdeburger Straße
 Tel.: 02243/ 37 171
 

 

LH Stvtr. Liese Prokop, Vzlt Carl Kohoutek

 

Die knapp 240 Jahre alten Klosterneuburger Pioniere haben jetzt ein eigenes Museum. Damit ist die Stadt um eine bedeutende Kultureinrichtung reicher. Unter der Teilnahme von Landeshauptmann Stellvertreter Liese Prokop und vielen hochrangigen Persönlichkeiten aus dem Militär- und Politbereich, wurde die bisher umfangreichste Lehrsammlung seiner Bestimmung übergeben.

 

Die "Russen-Ecke"

Unter der Leitung des Schulkommandanten Oberst Franz Ankner setzten Vzlt Carl Kohoutek und Vzlt Adolf Krenn ihre ganze Tatkraft in Planung und Ausführung dieses einmaligen Heeres- Museums. Das Ergebnis kann sich sehen lassen.
Bei der Besichtigung durch die Ehrengäste äußerten sich der militärisch Höchstanwesende General Gerald Propst, Militärsuperintendant Mag. Stipanits und Militärdekan Mag. Franz Hauser lobend über die bedeutende Geschichtssammlung.
Die Exponate führen die ältere Generation in die Vergangenheit der Waffengattungen, zeigen aber gleichzeitig den Jüngeren mit welch einfach wirkenden Mitteln, aber mit enormer Kreativität, großem Potential und Improvisationsgeschick angewendet, Großartiges zu leisten war.

        

Schon 1763 hatte das Oberste Schiffsmeisteramt mit der Errichtung einer Werft in Klosterneuburg den Anfang zur heutigen Pioniertruppenschule gesetzt. Unter Maria Theresia wurde am 10. Juni 1767 das erste Pionierbataillon der alten Armee auf Betreiben des Oberstleutnants Baron von Riepke aufgestellt und Klosterneuburg als Stabsstation bestimmt. Klosterneuburg ist damit die älteste Garnison der österreichischen Pioniertruppe. 1846-1849 wurde die große Pionierkaserne in Klosterneuburg als Sitz des Pionierregiments und des Pionierkorps – Stabes errichtet. Seither hat die Stadt die bedeutendste Pioniergarnison und wurde zur Ausbildungsstätte unzähliger Pioniere.

 Klosterneuburg, 29.10.2000

Der Horror aus der Minibar – O Lendl´s Gruselkabarett

Stadtgemeinde Klosterneuburg
Rathausplatz 1
3400 Klosterneuburg
Tel.: 02243/ 444-204, Fax: 02243/ 444-202
mailto: pressestelle@gemeinde.klosterneuburg.net 
web: www.klosterneuburg.at 
 

O. Lendl und sein neues Kabarettprogramm „Der Horror aus der Minibar“: Herzlich willkommen, frischblütiger Zuschauer, im Hotel Wahnsinn am Samstag, den 11. November 2000 ab 20.00 Uhr im Kellertheater Wilheringerhof.

Untote Pointen recken ihr hässliches Haupt, arglose Zuschauer werden mit grausamer Ironie in tausend Teile zerhackstückelt. Doppelbetten werden zur tödlichen Venusfalle und zwei Meter große Küchenschaben bringen ihnen servil die Koffer aufs Zimmer....

Widerliche 70-er Jahre Tapeten lösen sich lautlos von der Wand und schlingen sich um den Hals ihrer naiven Opfer. Mit einem Satz: O. Lendl ist „Der Horror aus der Minibar“!

Karten zu ATS 180,--/160,-- und ATS 130,--/120,-- für Senioren, Schüler, Studenten und Euro<26 beim Kulturamt der Stadtgemeinde Klosterneuburg, Rathausplatz 25 (Babenbergerhalle). Reservierungen und Informationen unter Tel. 02243/444/351.

Abendkassa ab 19.00 Uhr, Tel. 02243/444/344.
stgmde

Themen Kultur  service@donaukurier.at            
        
Mauerbach Kartause   Inhalt Kultur    Museums IG   
Klosterneuburg, 18. Juni 1998 - im Rückblick

 

Die Eröffnung von Museum und Musikschule


 

 

 


 

 

 

 

 

 

 

 


 

 

 


 

Stadtgemeinde Klosterneuburg - Stadtmuseum
Kardinal-Piffl-Platz 8
3400 Klosterneuburg
Tel.: 02243/ 444-299
mailto: pressestelle@gemeinde.klosterneuburg.net 
web: www.klosterneuburg.at

                                                   

Kurt Audétat

Das Klosterneuburger Kulturzentrum „Museum- Musikschule“ auf dem Boden historisch einmaliger Funde errichtet, wurde am 18. Juni 1998 unter Beisein von rund 200 geladenen Gästen und viel Prominenz, feierlich seiner Bestimmung übergeben. Das sowohl in seiner Architektur harmonisch in das Ortsbild passende als auch in .seinen funktionellen Erfordernissen nach modernsten Erkenntnissen gestaltete Juwel ist ein bedeutendes .Markenzeichen unserer Stadt, auf das wir Klosterneuburger stolz sind.  

Was birgt nun dieser Kulturbau:
Zu ebener Erde und in den Kellerräumen befinden sich Ausstellungsräume, ein offen zugänglicher Teil des Gebäudekornplexes, des Lesehofes, aus dem 1250, Archiv und Arbeitsräume. Die Stirnwand des großen Ausstellungs- bzw. Veranstaltungssaals, dem Platz der ehemaligen Kapelle. zieren die 12 38 Stück Bodenfliesen mit ihren mittelalterlichen Svmbolfiguren. Die beiden oberen Stockwerke beherbergen die Räumlichkeiten der Musikschule. Hier standen vor allem die Schallschutz- und Akustikmaßnahmen im Vordergrund. Mit mehreren schalltechnischen Gutachten wurden der Wand und Fußbodenaufbau, sowie die Raumauskleidung auf die Bedürfnisse der einzelnen Musikinstrumente abgestimmt. Besonders im Bereich der Schlagzeug- und Bläserräume wurden mit erheblichem Aufwand eine Optimierung der Raumakustik vorgenommen. Hier wird auch die Marmortafel zum Gedenken an die Klosterneuburger Komponisten und Musikpädagogen - Robert Brojer. Hertha Jost Caretta. Hans Kmeth, Kurt Lerperger, Ernst Paul und Sigismund Schnabel- den Lehrern und Schülern zum Vorbild und zur Nachahmung vom Kulturstadtrat a. D. Dir. Paul Mürwald gewidmet, einen würdigen Platz finden. 
In einem launig gehaltenen Vortrag schilderte Prof. DDr. Johannes­ Wolfgang Neugebauer nochmals die aufregenden Momente seiner Entdeckungen und die Bemühungen um eine schonende, aber die Schönheit und Größe dieser in Europa in seiner Geschlossenheit einmaligen Sehenswürdigkeit würdigende Präsentation. Wobei er die hervorragende Zusammenarbeit aller Interessensgruppen hervorhob. 
Bürgermeister Dr. Gottfried Schuh erklärte bei der Begrüßung stolz, dass die Finanzierung dieses Gebäudes –rund 65 Mio Schilling - ausschließlich aus den Mitteln des Stadtbudgets, ohne zusätzliche Kredite oder Darlehen bestritten werden konnten. Mit dem Neubau hätte Klosterneuburg seinen ausgezeichneten Ruf als Kulturstadt einnahmehrunterstrichen. Und wörtlich: "Die Zukunft gehört jenen, die den kulturellen Werten große Bedeutung beimessen. Kunst. Kultur und Kreativität gehören daher zur integrierten Kulturpolitik unserer Stadt".

Geschaffen wurde dieser Prachtbau von Architekt Dipl. Ing. Prof. Rainer Simak, der in seiner kurzen Erläuterung: "Ich habe mich an den Themenimpulsen und Bedürfnissen sowohl für das Museum als auch die Musikschule orientiert und mich um eine ansprechende Umsetzung bemüht", auf die fruchtbare partnerschaftliche Zusammenarbeit hinwies.

Nach einer kurzen Ansprache von Bezirkshauptmann Dr. Leiss folgte die feierliche Segnung durch den Probst Prälat Bernhard Backovsky unter Beisein des evangelischen Pfarrers Mag. Juliara Sartorius. In Vertretung von LH Dr. Erwin Pröll, eröffnete schließlich dessen Stellvertreterin Landeshauptfrau Liese Prokopp das Kulturzentrum mit den Worten: "Durch die Zielstrebigkeit. mit der liier ans Werk gegangen wurde, profitiert nicht nur die Stadt Klosterneuburg, sondern das gesamte Land Niederösterreich. Dieses Haus ist tatsächlich ein bemerkenswertes und schönes Geburtstagsgeschenk zur 700 Jahrfeier des neuen Stadtrechtes.

Die musikalische Umrahmung von Schülern gemeinsam mit Lehrern der J. G. Albrechtsberger Musikschule bestätigte den begeistert applaudierenden Gästen die überaus gelungene Symbiose von Museum und Musikschule in einem gemeinsamen Gebäude.

Unter einem Dach...
Mit der Eröffnung des Museum- Musikschulgebäudes am Kardinal-Piffl-Platz ,erlebte der Verein der Eltern & Freunde der J. G. Albrechtsberger -Musikschule mit großer Freude und Genugtuung die Verwirklichung eines seit Beginn seiner Tätigkeit wichtigsten Anliegen: Eigene, den Anforderungen eines Musikschulbetriebes angemessene Räumlichkeiten.
Bereits in unserem ersten Bericht "status quo der Musikschule" im Frühjahr 1991 wurde mit Nachdruck die Notwendigkeit und die förderlichen Auswirkung eigener Räumlichkeiten für einen nachhaltig erfolgreichen Musikschulbetrieb hingewiesen.
Mit zunehmend erfolgreicher Präsentation und hoher Wertschätzung der Ausbildungsleistung der Musikschule wuchs auch der Mut und der politische Wille, eine entsprechende Lösung anzustreben. Allen erfolgreichen Wegbereitern im Kulturausschuss sei besonders herzlich gedankt.
Nicht nur entsprechende Mittel, sondern vor allem eine geeignete Liegenschaft müsste vorhanden sein, wurde auf wiederholte Vorsprachen des Elternvereins auf höchster Ebene erwidert.
Dann wurde die Liegenschaft Kardinal-Piffl-Platz 8 des Landes Niederösterreich entdeckt.
Der Elternverein träumte sofort von einer Ideal‑Lösung - es war 1993 - als Verbindung zwischen Vergangenheit und Gegenwart, ein Kulturzentrum, das ein Museum und das Zentralgebäude der Musikschule beherbergen sollte, zu errichten. In einem mit Unterschriften vieler prominenter Klosterneuburger unterstützten Brief des Vorstandes, an Landeshauptmann Pröll, wurde um finanzielle Unterstützung beim Ankauf des Grundstückes zur Verwirklichung dieses Projektes für die Stadt Klosterneuburg angesucht. Es erfolgte eine Zusage des Landeshauptmannes.
Immer wieder wurde im Informationsblatt des Vereins über unsere Hoffnungen berichtet. Großes Aufatmen, als der Klosterneuburger Gemeinderat, noch unter dem scheidenden Kulturstadtrat OSR Paul Mürwald den Kauf des Grundstücks beschloss.
Im Sommer 1995 kam es bei Aushubarbeiten zur sensationellen Entdeckung der europaweit einmaligen Funde des Passauer Lesehofes aus dem 14. Jahrhundert. Am 1. März 1996 wurde unter dem Tagesordnungspunkt Nr. 75 ein Antrag mit kulturpolitisch weitreichender Bedeutung den Gemeinderäten zur Abstimmung gebracht: Die Legitimation zur Detailplanung und Ausschreibung für ein Kulturzentrum Museum-Musikschule auf dem Grundstück Kardinal Piftlplatz 8. Es erfolgte ein  Beschluss für einen Baubeginn im August 1996.
In der Vorphase der Abstimmung wurde von Kulturstadtrat Dir. Dr, Rüdiger Wozak intensivste Informations- und Überzeugungsarbeit für ein eigenes Zentrum für die Musikschule - gemeinsam mit dem Museum geleistet. Bürgermeister Dr. Gottfried Schuh unterstrich - auch aufgrund einer Bedarfsanalyse - die Notwendigkeit dieses Kulturbaus. Vizebürgermeister DI Hofbauer (SP) bestand bei seiner Zustimmung auf strikte Einhaltung des Kostensrahmens von 52 Mio Schilling, bei keinerlei Einschränkungen für andere kommunale Einrichtungen. STR. Dr. Pitschko (F) gab seine grundsätzliche Zustimmung nur für das Museum. GR Dobretsberger (BGU) trat für Museum und Musikschule ein. Der Gegenantrag von GR Holdosi (Grundstück mit Rohbau im Industriegebiet) wurde mit Mehrheit abgelehnt. Der Antrag für den Bau eines Kulturzentrums Museum‑Musikschule wurde also mit 36 Stimmen - 1 Gegenstimmen (BGF) und 1 Enthaltung (BGU) angenommen.

Nach knapp zwei Jahren - unter strengster Aufsicht von Kulturstadtrat Dir. Dr. Wozak hinsichtlich der Einhaltung des Kostenrahmens sowie des Zeitplanes ‑wurde im Jänner dieses Jahres der Bau kommissioniert. Am 18. Juni fand nun im festlichen Rahmen die feierliche Eröffnung statt. Am Samstag, dem 10. Oktober 1998 wurde um 14.oo Uhr mit einem Festakt das neue Gebäude seiner Bestimmung übergeben.

   Klbg, August .2000

Niederösterreichische Landesausstellung 2000

Die Suche nach dem verlorenen Paradies
Europäische Kultur im Spiegel der Klöster im Stift Melk, 15. April bis 15. November 2000

In den festlichen und sa­kramentalen Rahmen des Stiftes Melk ist ein Ausstellungsthema gestellt, das die Sehnsucht des Menschen einst wie heute nach einem Paradies behandelt. So fragt die Schau nicht nur nach den Paradiesvorstellungen früherer Kulturen, sondern auch nach den "Schein‑Paradiesen" unserer Konsumgesellschaft. Die biblische Geschichte berichtet vom Sündenfall des ersten Menschenpaares. In der christlichen Tradition tat sich das Tor zum Paradies mit Geburt, Tod und Auferstehung Christi wieder auf Das Bild vom Paradies, vom Sündenfall und von der Vertreibung hat bis heute nichts an Aktualität eingebüßt. Die Ausstellung behandelt die Sehnsucht nach Erlösung, Frieden und Harmonie. Dargestellt wird diese Thematik durch kostbare Gemälde, Skulpturen, Wandteppiche und Handschriften aus aller Welt - vom romanischen Messgewand bis zu Chagalls Bibelillustrationen. ln den unterirdischen Gewölben des Stiftes, dem ersten Teil der Ausstellung, sind die Glanzpunkte einer eindrucksvollen Inszenierung.

Der zweite Teil der Schau zeigt die unterschiedlichen Wege der Orden auf der Suche nach "ihrem" Paradies und ihre Leistungen für die Allgemeinheit. Rund 200 europäische Museen und Klöster öffneten ihre Schatzkammern, um so mit einer Fülle an wertvollsten Objekten eine Vorstellung von diesen kulturellen Verdiensten zu vermitteln. Der Besucher sieht u.a. erstmals in Österreich den Abtstab Bernhards von Clairvaux, des Gründers des Zisterzienserordens, und die Strohmatte, auf der er verstarb. Hervorragende kunstgewerbliche Arbeiten für die Klöster zeugen von der Kunstfertigkeit mittelalterlicher und barocker Goldschmiede. Textilstickereien und Klosterarbeiten, kleine Andachtspüppchen oder große barokke Fastenkrippen zeugen von der Phantasie und dem Fleiß der Nonnen. Kostbare Handschriften, wie der Ramsey-Psalter oder das Werdener Evangeliar, dienten dem Gottesdienst und der Erbauung. Erfolgreiche Forschungen auf medizinisch-pharmazeutischem Gebiet werden ebenso belegt wie die Gründung eines der ältesten Wetterobservatorien. Dessen Originalmessgeräte, aber auch Geräte, mit denen in den physikalisch- mathematischen Kabinetten der Klöster Versuche durchgeführt wurden, sind Beispiele für wissenschaftliche Forschungen. Als geistige, kulturelle, wissenschaftliche und wirtschaftliche Zentren wollen Klöster nach wie vor mit ihren großen Erfahrungen und Traditionen eine lebendige Antwort auf die vielfältigsten Fragen unserer Zeit sein. Ihr gemeinsames Ziel wird durch das selten gezeigte Melker Kreuz, eine Goldschmiedearbeit aus dem 14. Jahrhundert, eindrucksvoll symbolisieft

Der Garten als dritter Teil der Ausstellung vermittelt die Vorstellung vom "Paradies auf Erden" und lädt, auch durch ein vielfältig gestaltetes Programm, zum Verweilen und Erholen ein.

Letzte 
KulturHaus Vernissage
vor der Jahrtausendwende
Seite 2


Rosemarie Kienmandl

 


 

 

 

 

 

 
 

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Kulturhaus Seite 1 Inhalt Themen KBV Heimatmuseum Rückblick 99

Kater Helmut
Wagemut oder Frechheit siegt

Klein-Helmut ist ein schwarzer Kater
Mit eindrucksvollem langem Bart.
Grau war die Mutter, rot sein Vater.
Wie Goldtopase Augen hat er,
Sein Wesen ist von sanfter Art.

Die Hausfrau kocht für viele Gäste-
Es ist ein ganz besond'rer Tag.
Der Schwarze weiß, bei solchem Feste
bekommt er bestenfalls die Reste,
Und keiner fragt ihn, was er mag.

Das Haus durchzieh'n der Düfte Schwaden,
Sie locken Kater Helmut an.
Die Köchin hat ihn nicht geladen,
Doch er umschmeichelt ihre Waden
Prüft listig, was er klauen kann.

Hinweg! Du hast hier nichts verloren!
In deiner Schüssel ist noch Fisch!"
Die Frau verjagt den kleinen Mohren,
Dann geht sie raus, er spitzt die Ohren
Und springt behende auf den Tisch.

Mit Obers sind verziert die Torten,
Begeistert schleckt das Katzentier.
Das Barthaar schmücken weiße Borten
Die Hausfrau ringt bestürzt nach Worten:
"Du Scheusal! Was? - Was tust du hier?!"

Den schwarzen Schelm bekümmern wenig
Ihr Wutgeschrei, der ganze Krach.
Voll Eleganz gleich einem König,
Streckt er die Glieder, nervig, sehnig,
Und flieht mit einem Steak aufs Dach.

Das Fleisch war eines von den zarten,
Er putzt den Bart, zufrieden, satt.
Dann schleicht er heimlich in den Garten,
Um selig dösend abzuwarten,
Bis sich die Frau beruhigt hat.

Rosemane Kienmandl

Letzte  KulturHaus Vernissage
vor der Jahrtausendwende


Edith und Dkfm Peter Tiller

 


Mag. Walter Schwarzl im Kreise seiner Großfamilie



Dr. Christine und Mag. Wolfgang Lhotka



 

Die gut gelaunten Gäste

 
Der Wiener Waldhorn Verein unter Dr. Schwarzl

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Das familiäre Haus für ältere Menschen - Marienheim und das dort eingerichtete KulturHaus 124, zeigten vor der Jahrtausendwende  noch einmal alles was es kann. Und das ist sehr viel. Auch diesmal war es wieder bunt, fröhlich, anschaulich, gut hörbar und schmackhaft. Bravo Edith und Peter Tiller!

Dieses großartige Kulturfest war gleichzeitig auch ein erfreuliches Kultur-Familienfest der Kierlinger Familie Lhotka. Nicht nur Mag. Wolfgang Lhotka (Violine) und Dr. Christine Lhotka (Klavier) gaben musikalische Schmankerln zum Besten. Auch der in der Verwandtschaft künstlerisch agierende Prof. Dr. Siegfried Schwarzl brachte sich zur Freude des Publikums mit seinem Wiener Waldhornensemble sehr erfolgreich ein.

Was die Bildenen Künste betrifft, kam das Publikum aus dem Staunen nicht heraus. Der Bruder des Musikers Siegfried, Prof. Walter Schwarzl war mit seinen Aquarellen, Federzeichnungen und Radierungen zwar der Schwerpunkt des Abends, aber die das Rahmenprogramm mitgestaltete  Rosemarie Kienmandl gab den vielen Gästen Gelegenheit zu viel Heiterkeit durch die aus ihrer Dichtkunst vorgetragenen lyrischen Schmankerln und den Bilddarstellungen ihrer Malkunst.

Edith und Dkfm Peter Tiller scheuten zuletzt weder Mühen noch Kosten, ein schmackhaftes Buffet anzubieten.
die Ausstellung Kienmandl-Schwarzl ist bis 12. Dez.99 täglich von 8-17 Uhr im Marienheim- KulturHaus 124, Kierlinger Straße 124 frei zugänglich.

Die Steckbriefe

Prof. Mag. Walter Schwarzl
1911 in Bielitz geboren, begann der Maler und Graphiker zunächst in Mödling Tiefbau zu studieren, um bald auf die Graphische Lehranstalt in Wien und danach auf die Akademie der bildenden Künste zu wechseln.
Eine Jugendfreundin, Prof. Maria Mondl, überredete den Herbert Boeckl Schüler, die "Paradestücke von Mödling" in einer Vernissage zu zeigen.
Es begann eine künstlerische Karriere mit zahlreichen Ausstellungen in Niederösterreich und Oberösterreich. Seine unermüdliche Mitarbeit an der Neuordnung des Mährisch-Schlesischen Heimatmuseums in Klosterneuburg wurde mit dem Goldenen Ehrenzeichen für Verdienste um das land Niederösterreich belohnt. Schwarzl zu seinen Bildern: "Ich wollte mich nie von einem Stil leiten lassen, und jetzt ist doch ein Stil daraus geworden."

Rosemarie Kienmandl
1943 in Wien geboren, wurde die Künstlerin nach ihrer Tätigkeit in einem Elektrokonzern zunächst als Schriftstellerin von Kinderbüchern, fantastischen Geschichten und Romanen bekannt. Seit einiger Zeit auch mit Gedichten und Balladen, die in Zeitschriften und Anthologien veröffentlicht werden. Kienmandl ist u.a. Vorstandsmitglied des "Verbandes Geistig Schaffender u. Österreichischer Autoren."
Seit 1997 ist die vielseitige Kunstschaffende auch als Malerin präsent, wobei sie immer neue Techniken sucht. Kienmandl ist Mitglied der "Wiener Ring-Galerie", stellte bisher in Wien und Niederösterreich aus. Ihre Werke beeindrucken durch Naturverbundenheit und Liebe zum Detail.

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Der Klosterneuburger "Kulturpapst"
Univ.-Prof. Dr. Johannes-Wolfgang Neugebauer
feierte seinen 50. Geburtstag
mit der Herausgabe des Buches

Die Pfarrkirche St. Martin einst und heute
Topographie, Archäologie,Kunstgeschichte und bild. Kunst

Klosterneuburg  23.12.99


Die Pfarrkirche St. Martin mit musizierenden Engelchören in den Wolken. Stich von Robert Wozak- 1876-1944. Wozaks Enkelkind ist der Donaukurier-Herausgeber Herwig Irmler. 
Robert Wozak war einer der bedeutendsten Kirchenmaler der 1. Republik. Seine Bildkunst fand bislang in der kulturellen Öffentlichkeit ungenügende Beachtung. 


Univ.-Prof. Dr. Johannes-Wolfgang Neugebauer mit Gattin Dr. Christine Neugebauer


Dr. Leopold Streit, 2.v.li


Dr. Neugebauer, Mag. Duscher, Helene Bachler

Klosterneuburg.- Univ.-Prof. Dr. Johannes-Wolfgang Neugebauer feierte, an seiner Seite Gattin, Dr. Christine Neugebauer-Maresch (um gleich zwei Klosterneuburger Kulturgrößen gebührend in einem Atemzug zu nennen), mit führenden Persönlichkeiten aus Kultur, Wirtschaft und Politik seinen 50. Geburtstag. Wie es sich gehört, in seinem "eigenen" Kulturhaus, dem Stadtmuseum. Und damit auch sichtbar wird, was einen "Kulturpapst" ausmacht, präsentierte er bei dieser Gelegenheit das neueste Buch seines großen archäologischen Lebenszweckes "Die Pfarrkirche Klosterneuburg- St. Martin, einst und heute." 
Der Insider-Kulturszene ist bekannt, dass diese Party in den für  Dr. Neugebauer einzig würdigen Räumen stattgefunden hat, nämlich innerhalb der von ihm und Gattin Christine freigelegten Gebäuderesten mit bedeutenden Ausgrabungsschätzen. Diese Arbeit endete wiederum in der ersten Buch-Ausgabe einer unwiederbringlichen Dokumentation mit dem Titel: "Von der Herren Hof von Passau - Vom römischen Lagerhof zum mittelalterlichen Lesehof". Damit hat sich Prof. Neugebauer nicht nur als großer archäologisch begabter Kulturfreund der Stadt erwiesen, sondern sich auch als talentierter Buchautor profiliert.
Gerade das Kulturerbe des ehemaligen Lesehofes verdient es, das "Geburtstagskind" Neugebauer hoch leben zu lassen. War er es doch, der die Bagger stoppen ließ, als bei den Fundamentarbeiten des Museums die ersten wertvollen Funde zu Tage traten.
Im Zusammenhang der dankbaren Erinnerung an bedeutende Leistungen im Rahmen der beiden, hier genannten Kulturforschungs- bzw. Erhaltungs-Projekten haben sich natürlich eine Reihe von Persönlichkeiten profiliert und ausgezeichnet. Stellvertretend für viele ungenannte, weist der Donaukurier hin, auf: den Landeskonservator Hofrat Dr. Werner Kitlitschka, Dr. Rudolf Koch, Arch. Reinhold Gabriel, Dr. Christine Neugebauer, Fritz Preinfalk, Dr. Leopold Streit, sowie den leider so früh verstorbenen Museumskonstrukteur Architekt Prof. DI Reiner Simak, der mit besonderem Einfühlungsvermögen auf alle Grabungsetappen Rücksicht nahm, und dennoch den vorgegebenen Zeitplan der Fertigstellung auf die "Minute" einhielt. Diesem ehrwürdigen "Mann der Tat" muss nicht extra ein Denkmal gesetzt werden. Das "Simak- Museum" selbst ist ein ihm zuzusprechendes Denkmal. 
Der Tag der Freude und Ehrung Neugebauers war der 28. November 99. Ein Tag, an dem all die genannten mit Fug und Recht mitfeiern durften. Und nachdem der von seinen Freunden verwendete Spitzname "Nino" von Johannes Neugebauer selbst, mit dem aus dem lateinischen abzuleitenden "Hänschen" definiert wurde, öffnete sich seine persönliche, feundschaftlich- kollegiale Seite nochmals um ein großes Stück. Er konnte sich nach diesem Fest sicher sein, viele neue Bewunderer und Freunde zu seinem großen Bekanntenkreis dazu gewonnen zu haben.

Im neuen St. Martin Buch wurde Klosterneuburgs ältester Sakralbau, die vor ca. 1200 Jahren nach den Awarenkriegen von den Franken gegründete Kirche, die ihrem Schutzpatron- dem Heiligen Martin, Bischof von Tours- geweiht ist, von vielen Seiten beleuchtet. Es werden in diesem Werk landesgeschichtlche Zusammenhänge ebenso berücksichtigt, wie die Ergebnisse der archäologischen Ausgrabungen, die 1977/87 sowie 1980-82 stattgefunden hatten.
Zur Geschichte von St. Martin: Im Jahre 791 unternahm Karl der Große seinen ersten Kriegszug gegen die Awaren. Wie uns die Salzburger Annalen und die Annales Maximianes berichten, passierte er auf seinem Weg gegen Osten auch den Ort Omuntersdorf ("Karolus perrexit an Pannoniam ultra Omuntersdorf"). Diese Ortschaft konnte bis heute nicht eindeutig lokalisiert werden, wenn es darüber auch viele verschiedene Meinungen gibt, darunter auch die, dass es sich bei Omuntersdorf um den Kirchberg von St. Martin in der Unteren Stadt von Klosterneuburg handelt.
Auf dem Kirchhügel von St. Martin, dem von der heutigen Martinstraße im Südwesten begrenzten, länglich ovalen Terrassenvorsprung, erhebt sich im Nordteil, nahe der hier von einer Stützmauer eingefassten Abbruchkante, der mächtige mehrphasige Baukomplex der Pfarrkirche.
Die vielen Details an gefundenen Utensilien verschiedener Epochen und die sich aus Topographie, Archäologie, Bauforschung, Kunstgeschichte und Bildender Kunst präzise Zusammengestellte Präsentation ergibt einen Bildband von bleibendem Wert mit historischen Lehrinhalten. Der Buchhandelspreis für dieses Werk beträgt öS 360.-

 

 

Der Kulturverein Weidling ladet ein zur
Reingard Kopsa - Vernissage

Klosterneuburg 10.03.2000

 




 

Zur Kopsa-Vernissage am 8. April lädt der Kulturverein Weidling um 19 Uhr ins Ortszentrum Weidling ein. Der Obmann des Kulturvereines, Ortsvorsteher Karl Heinz Weiss wird die Gäste und die Künstlerin begrüßen. 
Reingard Kopsa, 1941 in Bruck/Mur geboren, lebt seit 1958 in Weidling, wo sie ihre Schaffenskraft erst so richtig entfaltete. Viele realistisch gestaltete Sehenswürdigkeiten des Ortes und Impressionen hat sie in einmal leuchtenden, dann wieder dezenten Farbtönen auf Papier gebracht. Man sieht ihre Liebe zur Natur, die sie in der von ihr bevorzugten Quarelltechnik darstellt. Aber auch die Augen der Tiere haben es ihr angetan. Fell oder Federn darzustellen, bedeutet eine zusätzliche Herausforderung. 
Reingard Kopsa besuchte die Graphische Lehr- und Versuchsanstalt in wien. Abschluß mit Diplom. Die nächsten Jahre hauptsächlich freiberuflich als Grafikerin tätig. Sie betreute jahrelang die Sendung "am dam des" im ORF und illustrierte 20 Kinderbücher. 
Die Finissage findet am 23. April 2000 um 11 Uhr statt. Besichtigt kann die Ausstellung jeweils zum Wochenende oder nach Vereinbarung werden. R. Kopsa - Tel: 02243/ 35 756.

Der Kulturverein Weidling

Bereits im Jahre 1971 wurde der "Verein zur Pflege des Kunst und Brauchtums in Weidling gegründet, dessen ursprüngliche Zielsetzung die Errichtung eines Veranstaltungsraumes war, da der legendäre Strauß-Saal infolge altersbedingtes Bauschäden abgetragen wurde. 
Mit dem Bau eines Ortszentrums wurde diesem Anliegen entsprochen, worauf der in "Kulturverein Weidling" umbenannte Verein vielfältige Möglichkeiten für seine Aktivitäten erhielt. Als Beispiele mögen Sachvorträge und musikalische Darbietungen, Theateraufführungen, Krippenausstellungen und Vernissagen, Lesungen und gesellschaftliche Veranstaltungen dienen. Daneben wurden aber auch profane und sakrale Kunstwerke und Denkmäler mit hohem finanziellem Aufwand restauriert, wovon der goldene Strauß, das weiße Kreuz oder das Steinwandmarterl anzuführen sind. Ebenso wurde die Statue des hl. Josef im Kindergarten Weidling, Tafeln zur Erinnerung an alte Gassenbezeichnungen, Bezeichnungen der Hochwasserstände und Erinnerungstafeln an die Kammersängerin Irene Abendroth und den Turnwart Franz Niklas, aufgestellt und angebracht.  
Im sogenannten "Ortszentrum" bietet sich nunmehr auch die Möglichkeit zur Einrichtung eines Archivs und eines Ortsmuseums. Hier werden Urkunden, Bilder, Fotos, alte Plakate und Zeitungen, vereinsgeschichtliche Zeugnisse, sowie museale Gegenstände gesammelt und laufend erweitert. 
Der Kulturverein Weidling ist auch bei anderen Belangen, wie die Restaurierung der alten Kirchenfenster oder der neuen Kirchenorgel, stets bereit zu helfen. 

 

SENSATIONELLE ENTDECKUNG BEI DEN
 ARCHÄOLOGISCHEN AUSGRABUNGEN

 

Römische Zubringerstraße zum Kastell 
im Stiftsbereich freigelegt!

Kierling, 30.04.2000

AUSGRABUNGEN KLOSTERNEUBURG-RATHAUSPLATZ

Für Schnellleser:
Mit Liebe und Geduld haben sich Univ. Prof. Dr. Johannes W. Neugebauer, unterstützt von seiner Gattin Dr. Christine Neugebauer- Maresch in die Ursprungszeit Klosterneuburgs vorgetastet. Mit noch nie dagewesenen Erfolg. Dr. Neugebauer: "So reiche und historisch wertvolle Funde hatten wir uns hier nicht erwartet."
Das Auffinden einer Römerstraße sowie die zahlreich freigelegten Gegenstände haben Klosterneuburgs Geschichte neu geschrieben. Bis ins 2. Jhdt. lassen sich hier menschliche, hochentwickelte Existenz nachweisen. 

Alles gewissenhaft fotografiert und katalogisiert, wird am Mittwoch dem 30.8. die Fundstelle wieder zugeschüttet. Damit ist die Arbeit von Dr. Neugebauer nicht beendet. Im kommenden Jahr gehen die Grabungsarbeiten im Rathauspark weiter. 


klick an    Die Römerstraße


klick an U.Prof. Dr. Neugebauer


 

Lenau Gedenken Inhalt Kultur Burn Out

In der Zeit zwischen 3. Juli und 18. August 2000 fand die zweite Ausgrabungsperiode am Rathausplatz in Klosterneuburg statt. Unter der wissenschaftlichen Leitung von Univ. Prof. Dr. Johannes Wolfgang Neugebauer von der Abteilung für Bodendenkmale des Bundesdenkmalamtes wurde mit Mitteln der Stadtgemeinde Klosterneuburg sieben Wochen lang gearbeitet. Hierbei wurde ein Areal im südwestlichsten Teil des Rathausparks unmittelbar westlich neben der 1782 eingeweihten Mariensäule zur Forschung freigegeben. In dieser Zone erhob sich bis zu ihrem Abriss im Jahre 1730 der mittelalterliche Sitz des Stadtrichters, die sogenannte Schranne, und davor, als Zeichen der Hohen Gerichtsbarkeit, der Pranger.

rote Linie: Verlauf der Römerstraße
Südlich an die Grabungsstelle von 1999 wurden entsprechend der Möglichkeiten, die Parkwege und Beleuchtungskörper samt Zuleitungen sowie Parkbäume offen gelassen, insgesamt vier Grabungsflächen in der Gesamtgröße von 72 m2 schichtweise abgetieft.

Da der ehemalige Platz um den Pranger, von dem sich nur mehr geringe Überreste in Form einer Schotterschüttung als Unterbau feststellen ließen, Hauptziel der heurigen Forschungsarbeiten war, wurden vorerst mehrere über die Jahrhunderte entstandene Estriche, bzw. Begehungshorizonte ab etwa einem Meter Tiefe angetroffen und dokumentiert. Vom Schrannengebäude wurde die Außenmauer einer um 16. Jhdt. hinzugebauten Freitreppe, über die man zum Hauptportal hinaufgelangen konnte, weiter freigelegt.

Die Bodenschichten in über zwei Meter Tiefe enthielten dann beachtliche Funde aus der römischen Kaiserzeit. Die ans Tageslicht gebrachten Keramiken und Metallobjekte, darunter eine reichverzierte Schmucknadel aus Bronze und Silber-, Bronze- und Kupfermünzen, belegen das Heranreichen des Lagerdorfes bis nahe an die Befestigungsmauern des römischen Kastells im Stiftsareal. Hielt man im Vorjahr erstmals angeschnittene massive Bruchsteinlagen vorerst für die Überreste antiker oder frühmittelalterlicher Mauerzüge, so konnten die heurigen großzügiger ausgerichteten Erdbewegungen nunmehr die erwünschte Klarheit in das Dunkel der Jahrtausende bringen: 

Die etwa fünf Meter breiten, mit massiven Sandsteinen eingefassten und von Gräbchen außen begleiteten Bruchsteinlagen waren in Wirklichkeit – fast dem antiken Baulehrbuch entsprechend – die Unterbauten einer Stichstraße, die von den am Buchberg vorbeiziehenden Limes-Hauptverkehrsweg (von Vindobona der Donau entlang westwärts) zur Porta Principalis des römischen Militärlagers im Stiftsbereich führte.  


Dr. Christine Neugebauer bei einer Führung

Da das Areal des heutigen Rathausplatzes in der Antike durch einen etwa durch die Markgasse hangabwärts fließenden Bach uneben und feucht war, musste man den wichtigen Zubringerweg, so wie es die römischen Architekten für wichtige öffentliche Straßen verlangten, befestigen.  Dies geschah durch Bruchsteinunterbauten mit Einfassung, gestampfte Schotterschichten und begleitende Randgräben.  

Die abschließenden, für 2001 geplanten Grabungen, haben die Schrannengrundriss- Freilegung des gesamten und von Teilen des nordöstlich anschließenden, bereits kurz nach 1400 abgebrannten Hauskomplexes, des sog. „Grätzels“, zum Ziel.

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Klosterneuburgs neue Schätze

Die Römerstraße

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Klosterneuburgs neue Schätze 

Univ. Prof. Dr. Johannes Wolfgang Neugebauer

                                                                 Bild 2

Die exotischen Tiere im Kierlinger Wald  August 2006

 

 

Donaukurier
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Ein Leben mit exotischen Wildtieren

Unsere Haustiere sind weitgehend bekannt. Hunde, Katzen, Hamster oder Kaninchen. Als Geschenk, insbesondere für Kinder. Als treuer Begleiter für einsame oder kranke Menschen sind sie genauso geeignet.
Sie werden gefüttert, gestreichelt und gepflegt. Es wird mit ihnen gespielt. Die eigenen vier Wände sind genauso ihr Zuhause, wie die Natur unter freiem Himmel. Man gewöhnt und respektiert sich gegenseitig. Die Beziehung Mensch-Tier kann Erfüllung sein.
Manchen Menschen ist das zu eintönig. Sie wollen von fremdländischen Geschöpfen umgeben sein, wollen ihre Augen rollen sehen, scharfe Krallen spüren oder Respekt haben, vor beißenden Tieren. Deshalb werden nicht selten Affen, Leguane, Schlangen, Spinnen und sogar Krokodile gehalten.
Und da beginnt schon das Problem. Die Tiere sind die Freiheit gewöhnt. Brauchen Kontakt mit ihren Artgenossen, brauchen die Gefahr, die von anderen Tieren ausgehen. Zum zahmen Haustier werden sie daher nie. Eher zum verängstigten, verschüchterten Gefangenen. Und tatsächlich. Die Menschen sperren solche Tiere in Käfige, Terrarien und enge Räume. Dann wirft man ihnen aus sicherer Entfernung Futter zu und schaut sie an. So wie man in ein Fernsehgerät klotzt. Das ist Tierquälerei.

Es gibt auch Ausnahmen. Auch exotische Tiere können mit dem Menschen funktionierende Verhaltensweisen eingehen. Von Klein auf müssen sei daran gewöhnt werden. Der Mensch muss zum Freund werden. Muss lernen, das Geschöpf aus fernen Ländern zu verstehen. Muss wissen, was sie wann wollen, und muss auch ihnen Ordnung und Disziplin anerziehen.
Jene Familie, die eine gegenseitige Akzeptanz, ja geradezu Liebe zwischen Mensch und Tier vorlebt, ist die in Kierling wohnhafte Lehrer- Familie Kleinlein, die mit vier Kindern und einem privat geführten Tierheim nicht nur der Öffentlichkeit einen Dienst erweist, indem sie herrenlose Tiere aufnimmt, pflegt und an verlässliche Tierfreunde weitergibt. In ihrem Haus leben auch Exoten. Ein weiblicher Leguan mit Namen Legula der über 1 ½ Meter lang wird, und die ebenfalls aus dem südamerikanischen Regenwald stammende
Boa-Constrictor, eine ungiftige Würge- Riesenschlange, die es ausgewachsen auf gut drei Meter bringt.

Beide Tiere sind nicht etwa  eingeschmuggelt  oder von Händlern gekauft worden. Das wäre nach dem Artenschutzgesetz streng verboten. Sie sind in Österreich geboren und wurden vom Vorbesitzer weiter gegeben. Diese Tiere werden zwar weitgehend von den Hunden ferngehalten, trotzdem genießen sie eine großzügige Freiheit. Dürfen sich im Zimmer frei bewegen, mit den Kindern spielen und auch in die Natur hinaus. Es geht ihnen so gut, dass sie offenbar nicht an Flucht denken. „Aufpassen ist aber trotzdem die Mutter der Porzellankiste“.
Der Leguan verfärbt sich in freudiger Erregung von Grün bis Silberblau. Wenn er aufgeregt ist, bekommt er einen orangen Kopf. Er lässt sich herumtragen, wird in der Badewanne gebadet und hat sogar unter der Kinderzimmer-Decke waagrecht befestigte Äste, darunter eine Auffang-Tasse, die von der Dame Legula als Zimmer-Klo benützt wird. Mit höchster Präzission. Äpfel, Bananen und Trockenfrüchte sind seine Nahrung. Tomaten muss man meiden. Davon bekommt das Tier die Gicht.
Die Riesenschlange bricht oft aus ihrer Behausung aus und versteckt sich dann in verschiedenen Hohlräumen, aus denen sie oft erst nach 14 Tagen wieder zurückkehrt. Die Boa-Constrictor nimmt nämlich nur alle zwei Wochen Nahrung auf. Sie bekommt gefrorene Ratten, die aufgetaut, einem noch lebenden Tier ähnelt. In Sekundenbruchteilen wird die Ratte umschlungen, zerdrückt und im Ganzen geschluckt. Ebenfalls zweimal im Monat „fährt sie aus der Haut“, wenn sie sich häutet. An einsamen Wintertagen spielt die Riesenschlange Schach mit Sohn Thorsten oder mit Vater Fritz.

Die exotischen Tiere im Kierlinger Wald

 Aug  2006               


 

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 Nov.  2006         

Almabtrieb 2006 in Kierling

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Almabtrieb mit Gottes Segen

Der Festakt auf der Wiese des Rinder-Abschiedes war auch 2006 geprägt von den staunenden Kindern und Erwachsenen. Noch einmal durften sich die Kühe am saftigen Grassatt essen, ehe gemeinsam von Dechant Benno und Pfarrer Michael, der Segen des Himmels über Tier, Mensch und Natur erbeten wurde. Zu Wort meldeten sich Ortsvorsteher Günter Knapp, der das Fest als Natur-Spektakel würdigte, Bürgermeister Dr. Gottfried Schuh, der das „Rindvieh“-Spektakel, mit einem kräfigen „Muh!“, eröffnete, und in seiner launigen Ansprache Johann Fanta, wohl verdient, über den grünen Klee lobte, dem es immer wieder vorbildlich gelingt, die landwirtschaftliche Struktur in Kierling mit viel Engagement aufrecht zu halten. Immerhin kommen auf 100 Einwohner eine Kuh. Eine pro Kopf-Zahl, die oft nicht einmal von ländlichen Orten erreicht wird.

Unter der musikalischen Begleitung der Stadtkapelle, setzte sich die bunte Kolonne aus Rindern und fröhlichen Menschen, auch Mandatare waren darunter, in Bewegung. Die Polizei sperrte die B14, bis die kleine Rinderherde im  Stall angelangt war.
Man kann nur von „Volksfest“ sprechen, wenn da auch Speis und Trank im Spiel ist. So schenkte der beliebte Fanta-Heurige- zu guter Letzt ein erlesenes Tröpferl seines Jungweins an die fröhlichen Gäste. Und alles war happy…

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 


 

 

 

 


 

 


 

 



 

 

 

 

 

 

 

 

 









 


100 Jahre Schigeschichte 
Mathias Zdarsky
Niederösterreich 13.03.2000


Der Basler Sporthistoriker Lutz Eichenberger schilderte in einem Beitrag für die Zeitschrift DAMALS (3/94) 
die Anfänge des Skifahrens: Als die Bretter laufen lernten. Bei den ersten Skirennen ging es nicht nur darum, 
möglichst schnell einen Berg hinunterzukommen, sondern auch der Aufstieg, zünftig mit angeschnallten Brettern,
wurde in die Zeitwertung mit aufgenommen.

Als Geburtsstätte des Alpin­skilaufs steht Lilienfeld heuer im Zeichen einiger großer Ju­biläen: Vor 100jahren gründete Matthias Zdarsky den "lnternationalen Alpen-Skiverein".  Als erster „Fahrwart“ unterrichtete er Sportler kostenlos in der "Alpinen Lilienfelder Schifahrtechnik“. Vor 95 Jahren, am 19. März 1905, führte er am Muckenkogel den ersten Torlauf der Ski-Weitgeschichte durch und am 20. Juni jährt sich zum 60. Mal der Todestag Zdarkys.

Ein Nostalgie-Skirennen wird Veranstaltungshöhepunkt am 19. März, dem Jahrestag, des ersten Torlaufs, sein. Wer bei diesem Nostalgie-Skirennen mitmachen möchte, braucht Holzski ohne Kanten, Einstock, Lederschnürschuhe und Rie­menbindung, erwünscht wäre auch eine Skikleidung, wie sie vor 100 Jahren üblich war. Gefahren wird wie zu Zdarskys Zeiten auf unpräparierter Piste mit originalgetreuen Doppeltoren aus Haselnuss-Stangen. Und wie vor 100 Jahren müs­sen die Teilnehmer einen rund einstündigen Fußmarsch zum Start auf der Hinteralm in Kauf nehmen.  
(NÖ Wirtschaft)

 Im Bezirksheimatmuseum Lilienfeld wird anlässlich der Jubiläen ab 18. März 2000 bis Jahresende die Sonderausstellung "Der Weg zum 1. Torlauf der Ski-Weltgeschichte" gezeigt.

Damals: Schifahren

Fasziniert verfolgt der Zuschauer heute vor dem Fernsehgerät, wie Vreni Schneider elegant durch die Riesenslalomtore zieht und Marc Girardelli durch die Tore eines Super-G schießt. Oder er bewundert einen Maurizio de Zolt, der kraftvoll dem Ziel des 50-Kilometer-Langlaufs entgegenskatet. Weniger Beachtung bei Zuschauern und Aktiven finden dagegen die Sieger der Kombinationsrennen. Der Allrounder, der sich erfolgreich in verschiedenen Disziplinen beteiligt, kann sich immer weniger in Szene setzen. Zu sehr begünstigt die Differenzierung im Bereich von Technik, Trainingsmethodik und Material den Trend zum einseitigen Spezialisten. Dieser Prozeß der Spezialisierung, der analog in der Arbeitswelt zu beobachten ist, kennzeichnet die Entwicklung der letzten 50 Jahre auch im Skisport. Noch in den 60er Jahren, als der Ski-Weltcup in den Anfängen steckte, stellte ein Sieg in der alpinen Kombination (Abfahrt/Slalom) beim „Lauberhorn-Rennen", auf der Kitzbüheler „Streiff" oder beim „Arlberg-Kandahar-Rennen" einen denkwürdigen Höhepunkt in der Karriere eines Skifahrers dar. Und geht man zurück bis in die 30er und 40er Jahre, so stößt man auf die sogenannte Viererkombination, bei der sich ein erfolgreicher Skiläufer neben Abfahrt und Slalom auch im Langlauf und im Skisprung zu bewähren hatte. Man stelle sich heute vor: Der Slalomakrobat Armin Bittner kämpft in der gleichen Wertung gegen den Skispringer Dieter Thoma, wobei beide zusätzlich eine Abfahrt und einen Ausdauerlauf zu bestehen haben!

Weitere 50 Jahre zurück liegen die ersten Skiwettkämpfe, die in Mitteleuropa ausgetragen wurden. Dabei handelte es sich um Dauerläufe von etwa zehn bis 20 Kilometern Länge. Hier gab es Aufstiege mit beachtlichen Höhenunterschieden ebenso wie Abfahrten im stiebenden Tiefschnee, manchmal auch unterbrochen von Sprüngen über einzelne Hindernisse. Daneben wurden auch separate Sprungkonkurrenzen über eigens dafür gebaute Schanzen veranstaltet.

Die Ursprünge des Skilaufs gehen bis in die Jungsteinzeit zurück. Bodenfunde und Zeichnungen belegen, dass in Skandinavien und im Norden Russlands Gleithölzer verwendet wurden, die in ihrer Grundform bereits mit dem heutigen Ski verglichen werden können. Vor allem in Norwegen traten die Schneeschuhe, so die alte Bezeichnung für Ski, seit dem 16. Jahrhundert vermehrt als Mittel zur Fortbewegung auf. Es handelte sich dabei um zwei bis drei Meter lange Holzlatten, die rund 20 Zentimeter breit waren und vorne in eine aufgebogene Spitze mündeten. Der Fuß wurde mit Riemen an den Schneeschuh gebunden. Bereits im 19. Jahrhundert fanden in Skandinavien Skiwettkämpfe statt, die zahlreiche Zuschauer anlockten.

In Mitteleuropa lassen sich seit der Mitte des 19. Jahrhunderts Versuche belegen, mit Hilfe speziell bearbeiteter Bretter im tiefen Schnee voranzukommen: Meist handelte es sich um „unförmige Bretter" aus Tannenholz mit einer abgeschrägten Spitze. Als Bindung diente ein einfacher Lederriemen, manchmal auch ein ganzes Paar Schuhe, das auf die Bretter genagelt wurde. Vereinzelt trifft man in den 70er und 80er Jahren des vergangenen Jahrhunderts auch auf Ski, die aus Skandinavien importiert wurden. Doch alle Bemühungen, sich mit deren Hilfe im tiefen Schnee fortzubewegen, verliefen enttäuschend: Zum einen eignete sich das Material nicht, denn die Steilheit des alpinen Geländes stellte speziell an die Bindung andere Anforderungen als die sanfteren Hänge Norwegens. Zum anderen fehlte in Mitteleuropa auch jede Kenntnis davon, wie damit gebremst und gesteuert werden konnte.

Mutige Skiläufer stellten sich auf einen Hügel, fuhren in der Fallinie Richtung Tal und bremsten, indem sie sich zur Seite warfen und einen Purzelbaum schlugen. Die Vorsichtigeren beschränkten sich darauf, auf hartgefrorenen Straßen oder Plätzen herumzurutschen. Es kommt deshalb nicht überraschend, dass die Tauglichkeit der Ski als Fortbewegungsmittel bei winterlichen Verhältnissen entschieden verneint und die „Bretter" achtlos in eine Ecke gestellt wurden. Erst recht nicht zur Diskussion stand deren Verwendung als Sportgerät.

Nach 1890 setzte eine intensivere Auseinandersetzung mit Fragen der Skitechnik und des -materials ein. Dies hing nicht zuletzt mit der allgemeinen Entwicklung in jener Zeit zusammen: Die zunehmende Verstädterung und Technisierung des Lebens provozierte eine Art Gegenbewegung, die die Städter hinaus in die freie Natur führte. Wanderer, Naturfreunde, Pfadfinder, Anhänger der Freikörperkultur oder eben auch die frühen Skiläufer zog es in dieser „grünen" Welle (um 1900) hinaus ins Freie.

Einzelne mitteleuropäische Skipioniere wurden auch durch die Lektüre von Nansens Schilderung „Auf Schneeschuhen durch Grönland" (1891 in deutscher Übersetzung erschienen) ermuntert und inspiriert; andere, etwa der Österreicher Matthias Zdarsky, entwickelten nun eine eigene Technik, um auch in steilerem Gelände abfahren zu können. Dennoch – die Vorstellungen darüber, wie diese Bretter im alpinen Gelände verwendet werden könnten, blieben weiterhin sehr vage. In den zahlreichen Tourenberichten kann man lesen, wie die Ski bei steilen Aufstiegen abgeschnallt und durch Schneereifen ersetzt wurden; andere umwickelten sie mit Schnüren, um das Zurückgleiten beim Aufstieg zu verhindern, oder benutzten dazu kleine, dreieckige Bremsklötzchen.

Während die Verwendung der Ski beim Aufstieg kaum zeitliche Vorteile mit sich brachte, deutete sich bald deren Stärke bei der Abfahrt an. Doch mit welcher Technik wurde damals abgefahren? Teils setzte man sich – wie eine Hexe auf dem Besen reitend – auf den langen Skistock und regulierte die Bremswirkung durch stärkeres oder schwächeres „In die Hocke gehen". Andere banden ihre Ski zu einer Art Schlitten zusammen und rutschten so zu Tal.

In den 90er Jahren des 19. Jahrhunderts haben zahlreiche Skipioniere geradezu waghalsige Skitouren unternommen. Das größte Echo löste wohl die Durchquerung des Berner Oberlands durch den Schweizer Victor de Beauclair und die deutschen Pioniere Paulcke, Lohmüller, Ehlert und Mönichs im Jahr 1897 aus. Sie führte von Haslital über Guttannen, Grimsel, Oberaarjoch, Grünhornlücke, Jungfrau und Belalp bis nach Brig und überwand auf einer Strecke von etwa 60 Kilometern immerhin 3 000 Höhenmeter. Hinter dieser Parforcetour, wie auch hinter ähnlichen Unternehmen, stand die Absicht, die Tauglichkeit der Ski als Hilfsmittel für alpine Wintertouren nachzuweisen.

Neue Impulse erhielt das Skilaufen vor allem um die Jahrhundertwende. Vielerorts wurden Skiclubs gegründet, die Wettbewerbsstrecken anlegten oder Sprunganlagen bauten. Natürlich warben die neugegründeten Vereine auch für die weitere Verbreitung des Skisports. Unterschiedlich wurde in diesen Clubs die Mitgliedschaft von Damen geregelt. Der 1895 gegründete Skiclub Schwarzwald hielt in seinen Satzungen ausdrücklich fest: „Damen ist der Eintritt natürlich aufs Bereitwilligste gestattet, sogar ist derselbe sehr erwünscht." Anders die schweizerischen Skiclubs: Analog zum Schweizerischen Alpen Club (SAC), aus dem sie als Untersektionen hervorgegangen waren, lehnten sie die Aufnahme von Damen konsequent ab; erst in der Zeit nach dem Ersten Weltkrieg lockerte die Mehrzahl der schweizerischen Skiclubs ihre Bestimmungen und billigte die Aufnahme von skifahrenden Damen. Eine weitere organisatorische Etappe stellte die Gründung verschiedener nationaler Skiverbände dar. 1904 vereinigten sich die schweizerischen Skiclubs in einem nationalen Verband, 1905 folgten Deutschland und Österreich.

Auch in der Vermittlung des skitechnischen Wissens kam es um die Jahrhundertwende zu Neuerungen. Wer sich bisher über Material und Technik des Skilaufens hatte informieren wollen, war in erster Linie auf frühe schriftliche Anleitungen angewiesen: Neben den Berichten über erfolgreiche Skitouren in den Zeitschriften der Alpenvereine zirkulierte vor allem ein mehrfach aufgelegtes Flugblatt von Wilhelm Paulcke (Erstausgabe undatiert, wohl aus dem Winter 1898/99); zu den ersten Lehrbüchern in deutscher Sprache gehörten Matthias Zdarskys „Lilienfelder Skilauf-Technik" (1897) und „Der Skilauf" (1899), wiederum aus der Feder von Wilhelm Paulcke.

Seit dem Winter 1901/02 gingen die Pioniere des Skilaufs dazu über, ihre Kenntnisse bei praktischen Skikursen weiterzugeben. In ein bis zwei Tagen wurden die Kursteilnehmer in die Grundlagen eingeführt; besonderes Gewicht wurde „auf das Fahren ohne Stock und in Krümmungen" (also auf das Fahren von Bogen) gelegt, um von der inzwischen verpönten Stockreiterei abzukommen. Im Anschluss an diese Einführung wurde in der Regel eine größere Skitour unternommen, manchmal ergänzt durch einen Wettbewerb. Den eigentlichen Durchbruch erlebten diese Kurse im Winter 1904/05, als auf Veranlassung des Glarner Skipioniers Christoph Iselin norwegische Studenten als Skilehrer engagiert wurden. Leif Berg und Thorleif Björnstad, die Gebrüder Harald und Trygve Smith oder Thorwald Heyerdahl, um nur die eifrigsten Instruktoren zu nennen, unterrichteten in zahlreichen Wochenkursen Hunderte von Skischülern.

Die norwegischen Skilehrer beteiligten sich auch an den großen Wettkämpfen, teils als Kampfrichter bei den Sprungkonkurrenzen, teil als aktive Teilnehmer. Lange Zeit waren sie den einheimischen Skiläufern weit überlegen; dies kam besonders deutlich beim Springen zum Ausdruck, wo sie die Einheimischen regelmäßig um zehn und mehr Meter hinter sich ließen und die Zuschauer mit spektakulären Doppel- oder Dreifachsprüngen begeisterten. Das Programm der bedeutenden Veranstaltungen, wie etwa der jährlich ausgetragenen nationalen Meisterschaften, war im übrigen gekennzeichnet durch eine Vielzahl von Konkurrenzen: Es gab Ausdauerläufe in gesonderten Kategorien für Aktive, Damen, Jugendliche oder Militär-Skiläufer, ferner Sprungkonkurrenzen sowie Stil- und Kunstlaufwettbewerbe. Im Unterschied zu heute wurden zu jener Zeit, analog dem norwegischen Vorbild, ausschließlich „nordische" Wettbewerbe durchgeführt; rein „alpine" Konkurrenzen, das heißt Abfahrts- oder Slalomläufe, folgten erst in der Zeit nach dem Ersten Weltkrieg.

Mit dem Aufkommen der Wettkämpfe deutete sich ein allmählicher Funktionswandel an. Noch um die Jahrhundertwende wurde das Skilaufen ausschließlich dazu benutzt, sich im alltäglichen Leben bei winterlichen Bedingungen leichter fortbewegen zu können – sei es als Förster, Jäger und Postbote oder auch bei alpinen Expeditionen. Mit dem Aufkommen der Wettkämpfe verlagerte sich der Schwerpunkt auf eine andere Ebene: Der Skilauf entwickelte sich Schritt für Schritt zu einer Sportart. Aus dem reinen Fortbewegungsmittel war ein Sportgerät geworden. Damit geriet das Skilaufen auch in die damals aktuelle Kontroverse zwischen Turnern und „sportsmen". Dabei basierten der Austragungsmodus der Stil- und Kunstlaufwettbewerbe sowie die Stilbewertung der Sprünge zunächst auf den Traditionen und ästhetischen Kriterien der Turner. Im Gegensatz dazu standen die Vertreter der englischen „sports": Sie traten für die rein quantitative Bewertung der sportlichen Leistungen mittels Stoppuhr und Meßband ein. Diese Bewertungsart hat sich im Skisport spätestens seit den 20er Jahren eindeutig durchgesetzt, und es scheint nur eine Frage der Zeit zu sein, bis mit den umstrittenen Stilnoten im heutigen Skispringen das letzte Relikt der alten Turnertradition gänzlich aus der Wertung fallen wird.

In den frühen 20er Jahren folgte die allmähliche Differenzierung des Skilaufs in den nordischen und den alpinen Skisport. Diese Veränderung ist wiederum eng verbunden mit der Einflußnahme englischer „sportsmen"; sie verwarfen jene Anschauungen, die sich für die Beibehaltung des Hochsteigens in den Rennen aussprachen und allein in der Kombination von Geschicklichkeit, Mut und Ausdauer das Idealbild des kompletten Skifahrers sahen. Demgegenüber argumentierte Sir Arnold Lunn, der eigentliche „Vater" des alpinen Skirennsports, daß der Aufstieg – bergsteigerischer Tradition entsprechend – ruhig und vor allem sicher zu erfolgen habe. Das Aufwärtsrennen habe keinen Sinn und bevorzuge beim Wettkampf einseitig Kraft und Ausdauer, zumal bei einer Laufstrecke von rund 85 Minuten allenfalls fünf Minuten reine Abfahrt enthalten waren.

Die Vorschläge der Engländer müssen aus zwei Aspekten heraus verstanden werden: Die beliebten Winterorte Mürren, Wengen, Chamonix, St. Anton, Kitzbühel oder Garmisch-Partenkirchen boten durch die großen Höhendifferenzen der sie umgebenden Berge überhaupt erst die Möglichkeit, reine Abfahrtswettläufe zu veranstalten. Zum anderen eröffnete etwa der Bau der Scheideggbahn neue Perspektiven: Sie brachte den Skifahrer mühelos in die Höhe und gestattete ihm, ein Vielfaches der bisher möglichen Abfahrtskilometer zurückzulegen. Die Abfahrt bildete so nicht mehr den „Lohn der Mühe", den der Bergsteiger nach dem langen Aufstieg genießen durfte. Sie wurde vielmehr zum Selbstzweck, zum sportlichen Vergnügen einer ständig wachsenden Schar begeisterter Anhänger.

Das Jahr 1924 kann als Schwellenjahr des alpinen Skisports bezeichnet werden: Es kam zur Gründung des Internationalen Skiverbands FIS, zur ersten Austragung eines alpinen Kombinationswettlaufs, bestehend aus Abfahrt und Slalom, sowie zur Gründung des Kandahar-Skiclubs, der für die weitere Entwicklung des alpinen Rennsports bedeutsam war. Im gleichen Jahr fanden in Chamonix die ersten Olympischen Winterspiele statt, bei denen allerdings ausschließlich nordische Skiwettkämpfe ausgetragen wurden. Erst die erfolgreiche Durchführung des Lauberhorn-Rennens 1930 führte zur internationalen Anerkennung der Regeln für Abfahrt und Slalom. Der FIS-Kongreß in Oslo vergab 1930 die Durchführung der ersten alpinen Weltmeisterschaften an die Engländer, die diese Wettkämpfe 1931 in Mürren veranstalteten; schließlich wurden Abfahrt und Slalom auch in das Programm der Olympischen Winterspiele von 1936 in Garmisch-Partenkirchen aufgenommen und als alpine Zweierkombination gewertet.

1950 fanden erstmals Weltmeisterschaften im Riesenslalom statt; 1987 wurde der Superriesenslalom ins Programm aufgenommen, um die Weltcupchancen der Abfahrtsspezialisten zu verbessern. Tiefer greifende Veränderungen erfuhren Ausrüstung, Skitechnik und Pisteninstallationen: 1930 wurde die Stahlkante erfunden; 1952 folgte die erste Sicherheitsbindung, in den späten 50er Jahren kamen die ersten Metall- und wenig später die ersten Kunststoffski auf den Markt. In den 60er Jahren wurden erstmals Kunststoffschuhe mit Schnallenverschlüssen hergestellt, die die alten Lederschuhe mit einfacher oder doppelter Schnürung ablösten.

Seit der Mitte der 30er Jahre setzte der Bau von Skiliften ein, was den Trend zum alpinen Skisport als Massensport unterstützte. Die Pisten wurden in neuerer Zeit für die Bedürfnisse der Skifahrer speziell hergerichtet, sei es durch die Bearbeitung mit Pistenmaschinen, sei es durch die bauliche Veränderung der Berglandschaft.

Schließlich veränderte sich auch die Technik des Skilaufs. Sie orientierte sich an der Technik der erfolgreichen Rennläufer; vom reinen Rotationsschwung der Vorkriegszeit führte die Entwicklung über die Gegenrotationsschwünge (die sogenannten „Wedelschwünge") hin zur aktuellen Technik der rationellen Umsteigeschwünge. Funktionale Grundsätze wiesen die Richtung dieser Entwicklung, die ästhetischen Kriterien früherer Zeiten haben ausgespielt; so ist zum Beispiel die geschlossene Skiführung, früher das entscheidende Kriterium für gekonnten Skilauf, heute eher ein Zeichen dafür, daß man schon seit längerer Zeit keinen Skiunterricht mehr genossen hat ...
(Encarta)
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