Bilder Eigenerlag, bzw.
Genehmigung
der Ausstellungsleitung Klosterneuburg
Robert
Wosak- Der alte Schatz
Robert
Wosak (1876 – 1944)
Am 21. Februar
jährte sich der Todestag von Robert Wosak zum 60. Mal. Aus
diesem Anlass beleuchtet das Stadtmuseum Klosterneuburg in einer
umfassenden Retrospektive das Leben und Schaffen dieses
faszinierenden Künstlers.
Am 4. Dezember
1876 wurde Wosak in Schwechat bei Wien geboren. Nach einer nicht
allzu leichten Kindheit und Jugendzeit – Wosak verlor schon früh
den Vater und musste bereits im Alter von 17 Jahren neben dem
Schulbesuch sein eigenes Geld als Glasmaler verdienen – ging er
nach München. Hier erhielt er bei Heinrich Knirr, der u.a. als
Lehrer von
Paul
Klee Eingang in die Kunst-geschichtsschreibung fand, eine
umfassende Ausbildung im Bereich der Grafik und Malerei. Während
ausgedehnter Reisen in fast alle Teile der Welt, verdiente er
sich als Kirchenmaler und Zeitungszeichner seinen Unterhalt.
Mehrere Jahre verbrachte er in Deutschland, wo er um 1900 auch
seine erste Gattin Betty kennen-lernte, mit der er sechs Kinder –
vier Knaben und zwei Mädchen – hatte. 1910 zog die kinderreiche
Familie nach Kritzendorf bei Klosterneuburg. Hier wurde Wosak –
bis zu einem gewissen Grad – sesshaft.
Schon bald
fand er Anschluss an den Kreis um die katholische
Hochschulverbindung Welfia, den „Verein heimischer Künstler“ und
dem „Kulturfreunden Kritzendorf“. Beim „Verein heimischer
Künstler“ wurde er bereits 1911 als Vorstand geführt, im selben
Jahr erhielt er bei den „Kulturfreunden“ die
Ehrenmitgliedschaft. Seine Reisefreudigkeit hielt jedoch
ungebrochen an und 1929 zog der Künstler sogar für eine gewisse
Zeit nach Holland, wie ein alter Meldeschein belegt.
Nach dem Tod
seiner Frau Betty ehelichte Wosak 1939 seine ehemalige
Haushälterin Philomena Apfelthaler, die zwei weitere Kinder in die Ehe
mitbrachte. 1944 verstarb Robert Wosak viel zu früh an den
Folgen einer Fleischvergiftung.
Wosaks Werk ist so vielseitig wie die Lebensgeschichte des
Künstlers. Sein täglich Brot verdiente er in erster Linie als
Grafiker – in seinem Nachlass findet sich eine Unzahl an
Postkarten, Plakatentwürfen, Zeitungsillustrationen, Broschüren,
... – aber zeitweise auch als Lehrer. Weiters war er, wie oben
erwähnt, als Kirchenmaler gefragt und erhielt immer wieder
spezielle Aufträge – z. B. für Portraits.
Thematisch war ihm kaum ein Thema fremd – über religiöse Bilder,
Landschaften, Architektur, Stillleben, ... bis hin zu
Tierstudien und Genrebilder findet man bei ihm alles. Von
Interesse ist auch sein Stil: bestechen seine „ersten Studien“
zumeist durch eine ungemein ausdrucksstarke Strichführung, so
erweist er sich bei vielen seiner fertigen Arbeiten als wahrer
Meister des Details.
Für Alle, die mehr über Robert Wosak erfahren wollen, wird am
Samstag, dem 19. Juni um 15 Uhr eine Führung durch die
Ausstellung angeboten.
-H.I.-
Die Präsentation ist vom 10. Juni bis 15. August zu
besichtigen.