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Donaukurier v. 01.2007 – Im Blickpunikt Nr. 154 SP gewinnt Wahl, VP regiert
Der
Anfang vom Ende... |
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Wenn
Bilder sprechen könnten... Dieses "reuters"-Bild kann es. Der stolze und überhebliche Blick des "Koalitins-Diktators" Fischer ("der Unbeteiligte"), seines Zeichens Bundespräsi- dent, der seinem Schützling Gusenbauer "Tag und Nacht" bekniete, die Präsidenten- Befehle auszu-führen. Ein Gusenbauer ("der Gute") Profil in der ersten Reihe, das zufrieden und mit erhobenem Haupt einfach die Dinge auf sich zukommen lassen will und sich freut, dass er den starken Mann Fischer in seinem Rücken hat. Wolfgang Schüssel ("der Harte")aber bricht sicht-bar geistig überlegen, mit seinem mitleidig ver-schmitzten Lächeln aus der von der SPÖ geformten Zange der Mitte aus. So wird er es schaffen, schon bald als Baumeister eines neuen VP-Sieges gekürt zu werden. |
Die Definition
"Anfang vom Ende" will ich zuerst einmal bildlich und beispielhaft aufzeichnen. Gibt es einen Anfang und ein Ende an einem abgeschnittenen Faden oder Schnur? Na, zumindest optisch ist es nicht zu unter-scheiden. Sie schauen gleich aus. Glatt abgeschnitten, oder ausgefranst- weil abgerissen. Ist aber die politische Richtung, wie sie als Regierung wesentlich ist, als Faden zu beurteilen, ist unschwer zu erkennen, dass Schüssel den Anfang, Gusenbauer aber das Ende bildet. Und so wie die Faden-Optik mehr Statik- als Bewegung zuordnet, kann sich die Begriffs-bestimmung wieder schlagartig ändern, wenn dem Faden, der Schnur, Aktivität gegeben wird. Etwa im Vergleich mit einer Angelschnur, dessen Bewegung letztendlich den Erfolg ausmacht. Und da kann man jetzt feststellen, dass sich die ÖVP dort befindet, wo sich sinn-iger Weise der Anfang, nämlich die Angelrute befindet und die vom Fischer, vom Petrijünger, fest in der Hand gehalten wird. Am andere Ende muss der Angelhaken mit dem Köder SPÖ seine Dienste verrichten. Unselbständig, diktiert vom Willen des Fischers, der einmal die Angelschnur fei gibt, das andere Mal aber heftig anspannt. |
Und was ist das
Ergebnis der fröhlichen Fischerei? 1. Zum einen die selbst eingestandene Schwäche, in vielen Bereichen ist sogar von Ungeschicktheit zu sprechen. Wie z.B. in den bereichen Finanz und Wirtschaft, wie ich das schon an anderer Stelle begründet habe. Da dürfte die SP sogar froh sein, dass sie diese, zwar politisch wichtigen Bereiche, nicht selbst bewältigen muss. Die VP hat dafür nicht nur die besseren Karten, sondern auch den größeren Wissensstand und ein fundiertes Verständnis für diese beiden Bereiche. Zudem macht weniger Verantwortung, wenn sie auch als Schwäche ausgelegt wird, in gewisser Weise zufrieden. Das strahlt jetzt Gusenbauer aus. Er wird ja auch als 10. Bundeskanzler angelobt. Und was sich in den ihm zugeteilten Aufgaben verbirgt, fällt ihm noch nicht auf. 2. Schuld am "Manko Gusenbauer" ist Bundespräsident Dr. Heinz Fischer. Er hat sich als "eiserner Präsident" erwiesen. Aus seiner Stellung heraus- Oberbefehlshaber des Bundesheeres zu sein, und aus dem langjährig ergriffenen Politzügel als Nationalratspräsident, glaubte er, sich auch als neutrales und überparteiliches Staatsoberhaupt in das politische Tagesgeschehen einmischen zu müssen. Und eine Regierungsverhandlung gehört auch zum Tagesgeschehen der Politik. Und aus dieser Stellung heraus ist es geradezu tödlich, die Verhandler nicht in Ruhe arbeiten zu lassen, sondern sie ständig mit Zwischenrufen und dann sogar mit eindeutigen Befehlen, Nötigungen und Terminvorgaben in Bedrängnis zu bringen. Er glaubt halt immer noch, dass es gut ist, die komplette Staatsmacht unter ein und derselben Partei werken zu lassen. Und in der Meinung, dass Fischer scheinbar im Recht ist, hat ihn zuletzt sogar Kardinal Schönborn bestärkt, der sich auch öffentlich für eine große Koalition ausgesprochen hatte. Ein Eingriff in den Politalltag, der sich eines Dieners des Klerus nicht würdig erweist. Parteipolitik gehört genauso wenig in die Kirche, wie sie auch in der Schule nichts verloren hat, wo sie sogar, weil verboten, ausgeschlossen ist.
3.
Ja, Schüssel hat gewonnen. Dafür kann
ihm seine Partei dankbar sein. Kein anderer wäre ein besserer
Verhandlungs-Chef gewesen. Seine professionelle Polit-Erfahrung, seine
kaum zu erreichende Taktik und sein Weitblick auf das "Morgen", hat den
Erfolg eingeleitet, aus der Position des Verlierers, zur ungeteilten
Hauptfigur aufzusteigen. Und da wird er sich auch festsetzen. Zum
Vorteil der Österreichischen Volkspartei und zur Kenntnis der Wähler
Österreichs, die schon blad merken werden, dass ohne ÖVP kein Staat zu
machen ist. Egal ob er eine Regierungsfunktion bekleidet, oder "nur"
Abgeordneter im Nationalrat Sitz und Stimme hat. Er wird auch im
Hintergrund und als Berater das Maß aller VP-Dinge sein. |
Reaktionen:
Jetzt beginnt der Lernprozess: haben hierzulande einfach die SPÖ Wähler im Laufe der Jahre die Mandatszahl fast halbiert, wird das im Bund ähnlich ablaufen, wetten? Man könnte eine Art Wettliste auflegen, die nach zweierlei fragt: 1.) wann sind Neuwahlen im Bund? |
Ja, das stimmt. Ich glaube auch, dass die ÖVP die SP-Ressorts aushungern wird. Daher kann ich der Gusenbauer-Aussage, "ich bin überzeugt, dass wir die richtigen und für uns besseren Ministerien bekommen haben", wie ich das gestern im Fernsehen gehört habe, nichts abgewinnen. Es soll da nämlich ein Ministerium ohne "Portefeule", praktisch ohne Geld und ohne Aufgaben, geben. Es bestätigt mir vielmehr, dass Gusenbauer doch nicht so viel von Politik versteht als dies Schüssel glaubhaft machen kann. Gusen-bauer ist zu ehrlich. Politiker haben es aber in sich- lügen, böse, gemein und falsch zu sein... -sk- |
Was mir aufgefallen ist, ist die schlechte Optik, der sich die SPÖ seit der Regierungsbildung aussetzt. Im Fernsehen und Rundfunk hat man bis jetzt nur die Ressort-Verteilung der ÖVP mit den dazugehörenden Ministern gesehen. So als hätten sie die Regierungsverantwortung. Von der Regierungspartei SPÖ gibt es noch immer keine Posten-Zuteilung. Das erweckt natürlich den Eindruck, dass die Roten eigentlich die zweite Rolle der Regierungspartnerschaft spielen und einfach nicht gerüstet sind, für die verantwortungsvollen Aufgaben. Und wenn ich dann aus der SP das Ärgernis vernehme, dass sich die ÖVP bei den Verhandlungen mehr herausgenommen hat, als ihr nach dem Wahlergebnis zusteht, kann ich mich nur wundern. Selbstverständlich nützt die ÖVP jede Sekunde ihrer Auftritte dazu, Wahlwerbung zu betreiben. So sprechen sie davon, dass es gut ist, das einmal unter ihrer Verantwortung gestandene Programm, jetzt eben mit der SPÖ fortzusetzen. So kann sich Gusenbauer natürlich nicht verkaufen. Er hat ja noch nie regiert. Da muss er sich halt eine Gegenstrategie einfallen lassen. Was glaubt eigentlich die SPÖ, was Politik ist und wie man diese spielt? Doch nicht in der Sandkiste! -susanne- |
Ich hab die Diskussion der Journalisten bei der Zib 3 gesehen.
Mit dem Nichterfüllen der SP-Wahlversprechen,
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Der größte
Polit-Durchbruch |
Ich bin SPÖ-Mitglied, aber nicht mehr lange. Ausschlaggebend für meinen Sinneswandel ist die Gusenbauer Aussage, dass er mit der Regierungsvorlage zufrieden ist. Da meinte er doch glatt, "mir ist wichtig, was hat die SPÖ verändert"- wobei er nicht das Endergebnis nach vier Jahren Regierung meint, sondern das im Zusammenhang mit dem Regierungsprogramm sieht, wenn er weiter im selben Atemzug philosophiert- "wenn man das Regierungsprogramm durchliest, glaube ich dass das ein guter Kompromiss ist". Erstens einmal, zu "glauben" hat ein Politiker überhaupt nichts, sondern ein zielorientiertes Streben an den Tag zu legen und zum Zweiten- das Regierungsprogramm so herzustellen, als hätte die SPÖ bereits etwas verändert, ist ja geradezu fahrlässig. Das Regierungsprogramm ist meiner Meinung nach das Papier nicht wert, auf dem es abgedruckt ist. Wer die Politik kennt, weiß, dass derartige Vereinbarungen Schall und Rauch sind. Sie sind so viel Wert, wie die Wahlversprechen vor der Wahl. Nämlich "Null!" Die ÖVP wollte mit dem Regierungs-programm die SPÖ nur einlullen, was ihr auch gelungen ist. Und es hätte den Schwarzen auch nichts ausgemacht, wenn die SPÖ darinnen eine noch deutlichere Handschrift zugunsten der Bürger hinterlassen hätte, weil das Vereinbarte ohnehin nichts wert ist. -sigi- |
Ich stelle fest,
dass auch die ÖVP ein schwaches Personalpotential hat. Es gibt so noch keine Besetzung der Staatssekretäre. Auch die Doppel- oder Dreifachbesetzung von Molterer, der nicht einmal noch weiß, ob er bei der nächsten Wahl als Spitzenkandidat antreten soll, zeigt, dass auch die ÖVP personell schwimmt. So eine Partei kann nicht über Nacht Quereinsteiger rekru-tieren, sondern muss aus g´standenen Polit-Profis schöpfen können, was aber nicht der Fall ist. Das Einzige, was sie erkannt haben, ist die Verabschiedung der Funktinärs-Pensionisten, die, wie z.B. Gehrer, einfach abzulösen sind. Besonders freut mich, dass Rauch-Kallat nicht mehr in der Regierungsmannschaft ist. Sie war sicher strebsam und tüchtig. Aber irgendwie hat sich da bei mir etwas gesträubt... -kir- |
Der Feind
in deinem Bett.
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Erfolge - Land 03 |